Kommern/Mechernich. In Kommern sah Simon Büddig am Sonntag "das Ende der Welt" gekommen: Zuerst verdunkelte sich der Himmel dramatisch, dann prasselten Hagelkörner herab:
So groß wie Taubeneier waren die Eiskugeln, die Büddig bald die Fenster zerschmetterten. Dann bahnte sich der Regen über die Toilette den Weg in die Wohnung. Die Gewitterfront, die am Sonntag nachmittag über Dahlem, Schmidtheim, Hecken, Schleiden und Dreiborn bis in den Aachener Raum zog, brachte vielerorts zunächst Sturzbäche und Hagel.
Noch nie da gewesen

Was sie allerdings gegen 18.30 Uhr im Raum Mechernich anrichtete, sei noch nie da gewesen, urteilte der stellvertretende Stadtbrandinspektor der Stadt Mechernich, Uwe Näger.
Ganz besonders traf es Kommern: Innerhalb von knapp zehn Minuten war die Straße 30 Zentimeter hoch mit Hagelkörnern bedeckt.
Gielsgasse und Kölner Straße sahen aus wie im tiefsten Winter. Bäume wurden regelrecht kahlgeschlagen, von Salatblättern blieben nur noch Stängel übrig. Im Krankenhaus Mechernich stand ein Kellerflur unter Wasser, ebenso die Tankstelle Schoddel in Roggendorf.
Von den Feldern schwemmten die Gewittergüsse den Mutterboden weg, der sich über die Straßen ergoss, auf der Ley in Mechernich versperrte Geröll den Weg.
Neben der Feuerwehr war in Kommern der Bauhof gefragt: Zwei Radlader schoben den Hagel, der die Straßen bis zu 40 Zentimeter hoch eindeckte, zusammen und verluden ihn anschließend auf Lastwagen. Über 45 Tonnen Eis wurden auf diese Weise aus dem Ort geschafft.