Der etwas andere Ferienjob

Prüm · Engagement zur Ferienzeit: Lina Raskopp und Viktoria Lliteras, elf und neun Jahre alt, ziehen durch die Abteistadt und sammeln Unterschriften. Denn sie wollen, dass der Walfang aufhört. Beim TV waren sie auch.

Prüm. Da kommen sie reingeschneit in die Redaktion, die beiden: Lina und Viktoria, zwei Prümer Mädels, die sich in den Ferien gegen den Walfang einsetzen. Wie kam's dazu? "Die Viktoria", erzählt Lina, "hat mal im Fernsehen was gesehen über den Walfang und hat mir Bescheid gesagt. Da haben wir mal im Internet geguckt und ein bisschen recherchiert. Und dann haben wir gesehen, dass ab 2000 wieder mehr Wale getötet wurden."
Die beiden entdeckten dann auch die Internetseite von Greenpeace - und sahen dort, dass man sich mit Unterschriften-Aktionen gegen den Walfang einsetzen könne. "Das fanden wir ne gute Idee", sagt Lina. "Und deshalb haben wir damit angefangen." Seit zwei Wochen sind sie nun in der Stadt unterwegs, wann immer sie können und nicht gerade auf Ferienausflügen sind.
"Wir wollen damit erreichen, dass die Wale nicht mehr geschlachtet werden", sagt Viktoria. Und dass bekannt werde "wie viele Leute dagegen sind".
Das klappt: Viele Prümer haben bereits unterschrieben. Das mache zwar nicht jeder, den sie ansprechen, aber alle finden ihre Aktion gut. Und falls doch jemand Zweifel hat - kein Problem, denn die Mädchen haben eine ganze "Walschutzmappe" zusammengestellt: Vorne die Informationen für Erwachsene, erläutert Lina, und dahinter einen leichter verständlichen Abschnitt für Kinder.
Vorbildlich, Mädels! Und meldet euch ruhig in ein paar Jahren nochmal beim Volksfreund, falls ihr das mit dem Recherchieren weiter betreiben wollt.
Jetzt aber, sagt Viktoria, sei man erst noch ein bisschen in Prüm unterwegs und sammle weiter, bevor man alles an Greenpeace schicke. Dann lassen sie, klar doch, noch den Redakteur schnell unterschreiben, bevor sie wieder losdüsen und weiter durch die Abteistadt ziehen. "Und im nächsten Jahr", sagt Viktoria, "machen wir vielleicht ein anderes Tier." fpl
Extra

 Prima Aktion: Viktoria Lliteras (links) und Lina Raskopp in der TV-Redaktion. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Prima Aktion: Viktoria Lliteras (links) und Lina Raskopp in der TV-Redaktion. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Foto: (e_pruem )

Der Mensch hat schon immer Tiere gejagt oder gezüchtet, um ihr Fleisch zu essen. So, wie wir das heute noch mit Kühen, Schweinen oder Hühnern tun. Und bei manchen Arten hat das dazu geführt, dass sie ganz auszusterben drohen. Das gilt auch für die Wale, die zu den klügsten Tieren auf der Welt gehören. Der Wal wird nicht nur wegen seines Fleischs getötet: In seinem Fettgewebe steckt eine Art Öl, der Tran - aus dem hat man früher auch Salben oder Brennstoff für Lampen gemacht. Viele Menschen protestieren gegen die Jagd auf Wale, auch mit ihren Unterschriften - manche Länder aber, wie Japan, Norwegen oder Island, machen damit trotzdem weiter. Tierschützer versuchen sie mit ihren Schiffen immer wieder zu stören. Und manchmal gelingt es ihnen auch. fpl

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