Die Springprozession soll noch mehr Gäste anlocken

Der Tourismus spielt im wirtschaftlichen Leben der Abteistadt Echternach eine wichtige Rolle. Für dieses Jahr setzen die Akteure unter anderem auf den Fahrradtourimus.

Echternach. (A.M.) Der für die Abteistadt so wichtige Tagestourismus sei zurzeit statistisch schwer messbar, erklärte Schöffe André Hartmann bei seiner Analyse der Besucherzahlen 2010. Man habe aber jetzt ein System ausgearbeitet, um die Zahlen der Wanderer auf dem erfolgreichen Müllerthal-Trail und die der Besucher bei den großen Events genauer zu erfassen. Seit 2006 lädt der Echternacher Schöffenrat die lokalen Tourismusakteure zu einer Gesprächsrunde ein, um Bilanz zu ziehen und Verbesserungsvorschläge für die nächste Saison einzubringen.

Positive Bilanz für die Jugendherberge



In der Hotellerie wurde in der schwierigen Saison 2010 ein Rückgang von etwa vier Prozent festgestellt. Die Besucherzahl im Tourismusbüro ging leicht auf 31 431 zurück, aber die Nachfragen via Internet legten zu. Der Campingplatz der Echternacher Tourismusbehörde Syndicat d'initiative et du tourisme (SIT) zählte 21 049 Übernachtungen bei den Langzeit- und 12 602 bei den Kurzzeitcampern, was in etwa der Bilanz von 2009 entspricht. Bei der Belegung der Türme und Wohnungen gab es einen leichten Rückgang.

Das größte Problem sei jedoch, dass unterm Strich, unter anderem durch die Index-Anpassung der Gehälter, weniger verdient wurde, erläuterte SIT-Präsident Georges Calteux. So könne der SIT dringend notwendige Umbauarbeiten nicht finanzieren, zum Beispiel die Erneuerung des aus dem Jahr 1937 stammenden Sanitärblocks auf dem Campingplatz. "Ich habe kein gutes Gefühl für die Zukunft", sagte Calteux.

Gute Resultate hat die Echternacher Jugendherberge mit 15 468 Übernachtungen erzielt. Die Programme für Jugendgruppen und Schulklassen verkauften sich sehr gut. Die von dem Tourismusverbund Office Régional du Tourisme Müllerthal angebotenen kulturellen Besichtigungen und Wanderungen waren stark gefragt. Beliebt waren die Angebote für Schulklassen sowie eine Fotorallye durch die Altstadt.

Viel erwartet sich die Branche vom Fahrradtourismus, der dieses Jahr ausgebaut werden soll. Bei den Museen fällt die fast dreifache Steigerung der Besucherzahlen in der Römervilla ins Auge. Dies sei durch die Initiativen des neuen Betreibers, des Nationalmuseums für Geschichte und Kunst, bedingt. Positives ist vom Kulturzentrum Trifolion (eine Steigerung von rund 30 Prozent) und den Echternacher Musikfestspielen zu vermerken. Dort wird angestrebt, die kulturellen Veranstaltungen über eine punktuellen Zusammenarbeit mit dem Geschäftsverband enger mit dem Stadtleben zu verbinden.

150 Events sollen 2011 viele Besucher anlocken



Ein Anwachsen des Interesses an der Springprozession erwarten die Verantwortlichen, nachdem diese vor einigen Monaten auf die Unesco-Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Nun müsse man diese bedeutenden Labels nach außen hin sichtbar machen, zum Beispiel mit der Schaffung eines kulturellen Willibrordus-Weges.

Mehr als 150 Events sollen 2011 Gäste nach Echternach locken, darunter die Springprozession, die Musikfestspiele, die World Balloon Trophy, das Lernfest und das E-Lake Festival.

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