Die Stadt am Scheideweg

Ob in Bitburg das geplante Rautenberg-Zentrum entsteht oder aber stattdessen die Bit-Galerie, ist derzeit noch offen. Auch die Meinung der Innenstadthändler ist geteilt. Klare Tendenzen gibt es dennoch.

 Für die Stadt Bitburg stellt sich die Frage, ob sie in Richtung Neuerburger Straße (rechts)und damit zum Rautenberg-Zentrum oder aber in Richtung Karenweg (links) und damit zur Bit-Galerie will. TV-Foto: Uwe Hentschel

Für die Stadt Bitburg stellt sich die Frage, ob sie in Richtung Neuerburger Straße (rechts)und damit zum Rautenberg-Zentrum oder aber in Richtung Karenweg (links) und damit zur Bit-Galerie will. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bitburg. Manchmal ist der eigene Standpunkt eine Frage des eigenen Standorts. Im Fall von Markus Terres jedenfalls trifft das zu. Terres ist Geschäftsführer des Computerfachgeschäfts PC-Specialist. Der Laden hat seinen Sitz in der Brodenheckstraße, liegt ungefähr zwischen Volksbank und Aldi und damit alles andere als zentral. Dass sich beispielsweise auch sein Geschäft an verkaufsoffenen Sonntagen beteiligt, bekommt kaum einer mit. "Wir sind einfach zu weit weg vom Schuss", sagt er, und deshalb wäre das Rautenberg-Zentrum für ihn auf jeden Fall ein Gewinn.

Dieses Einkaufszentrum mit großen Fachmärkten, das nicht weit von den PC-Spezialisten errichtet werden soll, steht derzeit allerdings auf der Kippe (der TV berichtete). Und wenn es nach Werner Lehnen geht, dann ist ganz klar, in welche Richtung das kippende Projekt fallen muss. "Das Rautenberg-Zentrum wäre für uns absolut tödlich", sagt Lehnen, Chef des Fachgeschäfts Intersport in der Josef-Niederprüm-Straße, einem Seitenarm der Fußgängerzone. Ein ähnliches Projekt sei in Daun mit viel Engagement glücklicherweise verhindert worden, fügt er hinzu und verweist auf Gerolstein. "Mit seinem Rondell und der verkappten Fußgängerzone ist Gerolstein klinisch tot", meint Lehnen, der deshalb auch der Bit-Galerie, die nach der Vorstellung eines anderen Projektentwicklers zwischen Beda-Platz und Karenweg entstehen könnte, nichts abgewinnen kann.

Hans-Joachim Kurth, Zweiter Vorsitzender des Bitburger Gewerbevereins und Betreiber eines Elektrofachhandels in Nähe der Post, sieht das jedoch anders. "Das, was jetzt am Beda-Platz gemacht wird, ist ganz klar das, was für Bitburg zählt", sagt Kurth, denn mit Anbindung an den Postplatz "hätten wir das, was wir haben wollen".

Was das Rautenberg-Zentrum betrifft, so sieht er hier "keinerlei Bezug zur Innenstadt". Ähnlich sieht das auch Kurths Geschäftsnachbar Bernd Pütz vom Reisebüro Pütz. "Das Rautenberg-Zentrum wäre zu weit weg von der Stadt und absolut überzogen", sagt Pütz, für den hingegen die Kombination aus Bit-Galerie und der ebenfalls geplanten gewerblichen Umnutzung des Postgeländes ihren Reiz hätte - vorausgesetzt es finden sich Investoren und Betreiber. Denn: "Leere Ladenlokale sind schlimmer als alles andere."

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