Ein Kreis als Zeichen der Einheit

In Zukunft wird die Brücke im deutsch-belgischen Doppel-Ort Stupbach-Stoubach unübersehbar von Kunstwerken eingerahmt werden. Und zwar von zwei tonnenschweren Stahl-Skulpturen, die der Essener Multi-Künstler Thomas Rother entworfen hat. Sie werden am Samstag, 23. Mai, um 16.30 Uhr an der "Europa-Brücke" in Lützkampen-Stupbach der Öffentlichkeit übergeben.

Stupbach. (red) Stupbach (in der Ortsgemeinde Lützkampen) und das belgische Stoubach (zur Gemeinde Burg-Reuland gehörend) wurden als Orte für zwei Groß-Skulpturen gleich aus mehreren Gründen für geeignet und würdig befunden. Seit dort vor knapp zwanzig Jahren die trennenden Grenzschranken fielen und die Brücke aufwendig renoviert wurde, wird sie von Einheimischen und Touristen oft auch als die "Europa-Brücke" bezeichnet.

Die von Thomas Rother entworfenen Skulpturen gehören nämlich zu einem deutsch-europäischen Groß-Projekt, dem sich der Künstler seit dem Jahr 2000 widmet. Der Titel des Projekts lautet bedeutungsvoll "eins und eins ist eins".

Die Grundform der Stahl-Plastik ist ein Kreis als Zeichen der Einheit. Daraus ausgeschnitten sind Kreuze, die nicht nur nach alter Tradition als Wegkreuze zu verstehen sind, sondern auch die Form von Schifffahrtszeichen haben und, nach außen gebogen, quasi wie Arme von einem Land in das Nachbarland weisen.

Gefertigt wurden die Skulpturen aus demselben Material, das für das westeuropäisch-russische Erdgas-Netz verwendet wird.

Kunstwerk symbolisiert Zusammenwachsen Europas

 Links: Skulpturen aus dem „Europa-Projekt“ von Künstler Thomas Rother. Rechts: Thomas Rother (Mitte) mit Grenz-Rad-Skulptur in seinem Atelier in Essen. Fotos: privat

Links: Skulpturen aus dem „Europa-Projekt“ von Künstler Thomas Rother. Rechts: Thomas Rother (Mitte) mit Grenz-Rad-Skulptur in seinem Atelier in Essen. Fotos: privat



Das Stahl-Unternehmen "Europipe" in Mühlheim (an der Ruhr) produziert dafür Rohre; dort wurden auch die Entwürfe des Künstlers Thomas Rother endgefertigt, und Europipe ist der Hauptsponsor für die Stoubach-Stupbacher Plastiken.

Rother versteht das Kreuz auch als "Plus-Zeichen": Denn durch das Zusammenleben Einzelner und Fremder entstanden nicht "Zwei" oder Zwietracht, sondern eine neue Einheit. Ähnliches wünscht Rother auch Europa. Der Standort der Skulpturen an der Our-Brücke Stupbach-Stoubach wurde auch wegen der Kunst-Aktivitäten am Dreiländereck ausgewählt. Schon beim "Kulturhauptstadtjahr Luxemburg 2007" gab es eine ganze Reihe beachtenswerter Kunst-Präsentationen entlang der Our.

Das Welchenhausener Museum beteiligte sich damals mit zwei großen Ausstellungen, in denen Kunstwerke in der offenen Landschaft und Natur des Our-Tals unter freiem Himmel gezeigt wurden. Teile dieser Ausstellungen sind seitdem zwischen Stupbach und Welchenhausen dauerhaft ausgestellt und bilden den Anfang einer "Kult-OUR-Tal-Straße".

Diese soll, so hofft der Museumsverein Welchenhausen, mehr und mehr erweitert werden. Die Stupbacher "Europa-Skulpturen" von Thomas Rother sind nun ab dem 23. Mai als neue Glanzlichter auf der Kunststraße im Dreieck zwischen Burg-Reuland, Lützkampen und dem Dreiländereck Ouren zu sehen.

Die festliche "Einweihung" der Skulpturen am 23. Mai beginnt um 16.30 Uhr an der "Europa-Brücke" in Lützkampen-Stupbach. Dabei wird auch eines der sogenannten "Grenz-Räder" des Künstlers Thomas Rother über die Our-Brücke gerollt.

Eine Ausstellung im Stupbacher "Haus der Landschaft und Geschichte" beschreibt außerdem das Gesamtprojekt und zeigt weitere Werke des Künstlers (bis zum 10. Juli).

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