Ein Ort sucht engagierte Hobbygärtner

Jünkerath · Einen neuen Weg geht die Ortsgemeinde Jünkerath, um das ehrenamtliche Engagement der Bürger zu stärken. Ab sofort können Patenschaften für Grünflächen, Blumenbeete oder andere pflegebedürftige Plätze übernommen werden. Die Idee dazu kam von einer engagierten Einwohnerin.

Jünkerath. "Ich fand es schade, dass es an der Hauptstraße so viele Grünflächen gibt, um die sich keiner kümmert", sagt Regina Bullermann-Lentz aus Jünkerath. Sie seien zwar einmal bei der Sanierung der Straße schön angelegt worden, danach hatte die Gemeinde jedoch kein Geld und keine Kapazitäten, sie nachhaltig zu pflegen. Schließlich habe sie das Ganze einfach selbst in Angriff genommen. Daraufhin habe ihre Nachbarin Margot Klein ebenfalls mit angepackt und sich um weitere Blumenbeete gekümmert.
Doch weil die Hauptstraße in Jünkerath rund zwei Kilometer lang und mit unzähligen Verkehrsinseln und Grünflächen bestückt ist, können sich die engagierten Bürgerinnen nicht um alle kümmern. Bei ihrer Recherche nach einer Lösung sei sie im Internet auf das Modell mit den Patenschaften gestoßen, sagt Regina Bullermann-Lentz. Diese Idee will sie nun auch in Jünkerath umsetzen. Bei Ortsbürgermeister Rainer Helfen und dem Gemeinderat ist sie mit ihrem Vorschlag bereits auf großes Wohlwollen gestoßen. So soll nun die Patenschaftsaktion in Jünkerath umgesetzt werden. Ein Handzettel mit den wichtigsten Informationen ist bereits in Vorbereitung und soll in den nächsten Wochen in den Geschäften im Ort ausgelegt werden. "Damit wollen wir den Ort aufwerten. Wo man wohnt, will man sich ja auch wohlfühlen", sagt Rainer Helfen. "Selbst anpacken ist auch besser, als auf andere zu zeigen." Außerdem trage eine solche Aktion dazu bei, dass sich mehr Menschen mit ihrem Ort identifizierten. Allerdings gebe es auch jetzt schon viele Bürger und Vereine, die sich bereits um so manches kümmern. So habe beispielsweise die Interessengemeinschaft die Weihnachtsbeleuchtung angeschafft und die Feuerwehr hänge sie jedes Jahr auf. Aber mit dem neuen Patenschaftskonzept bekomme man eine bessere Übersicht. "Dann können auch die ganzen Einzelaktivitäten gebündelt werden", sagt Helfen, der sich von den festen Patenschaften auch eine größere Nachhaltigkeit verspricht. Schon jetzt habe er viele positive Rückmeldungen bekommen, etwa von der Hundetrainingsgruppe, die Geld für zehn Hundetoiletten gesammelt hat. Denn die Aktion soll sich nicht nur auf Blumenbeete und Grünflächen beschränken. "Ich bin offen für alle Vorschläge. Egal wer etwas machen will, es findet sich immer ein Weg", sagt Helfen. "Auch unsere heimischen Firmen unterstützen die Aktion."
Ein Fest für alle Helfer



Als Anerkennung für die ehrenamtliche Arbeit will er den jährlichen Aktionstag "Saubere Landschaft" ausweiten. "Das soll zu einem Tag des Ehrenamts werden." Dann sollen nicht nur diejenigen, die zuvor den Müll aus den Hecken und von den Wegen aufgesammelt haben, gemeinsam feiern, sondern alle Paten aus Jünkerath. Einen Bürgerwettbewerb wie in Schönecken möchte man hier aber nicht daraus machen. Nun hoffen Ortsgemeinde und Initiatorin, dass möglichst viele Menschen mitmachen und die Aktion zu einem Erfolg werden lassen. "Es geht nicht, immer nur zu jammern, sondern man muss selbst anpacken", sagt Regina Bullerman-Lentz. "Wenn man will, hat wirklich jeder mal Zeit, sich eine halbe Stunde um etwas zu kümmern."
Weitere Informationen über die Patenschaften im Internet unter www.juenkerath.de oder bei Ortsbürgermeister Rainer Helfen, Telefon 06597/4238.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort