Einbrecher im Nationalpark-Tor überrascht

Vor wenigen Wochen erst wurde in Höfen das letzte der insgesamt fünf Nationalpark-Tore eröffnet. Jetzt war es bereits Ziel ungebetener Gäste. Doch der Betreiber überraschte sie.

Monschau/Höfen. (hes) Der Schrecken steht Elmar Schmitz auch Stunden später noch ins Gesicht geschrieben. Eigentlich hatte der Betreiber des Nationalpark-Tors in Höfen am Montagmorgen nur einige Unterlagen aus dem Büro holen wollen. Dann aber nahm der Ruhetag eine dramatische Wendung: Elmar Schmitz überraschte zwei Einbrecher im Foyer des Gebäudes an der Hauptstraße, als sie gerade das abmontierte Diebesgut zum Abtransport bereitstellten. Zu Fuß türmten die Täter in Richtung Perlenbachtal.Gegen 6.15 Uhr war Elmar Schmitz aus dem Haus gegangen, um Brötchen zu holen, als Sigrid Schmitz, die das Nationalpark-Tor gemeinsam mit ihrem Mann betreibt, ihn bat, einige Unterlagen aus dem Büro mitzubringen. Ahnungslos schloss er den Haupteingang auf und knipste kein Licht an, "weil es draußen schon hell wurde und die Notbeleuchtung ausreichte", erzählt Elmar Schmitz. Plötzlich entdeckte er an der Treppe zur oberen Ausstellungsebene eine vermummte Gestalt. "Er schaute kurz zu mir und ergriff dann sofort die Flucht durch die wenige Meter entfernte Hintertür." Beim Blick nach draußen sah Elmar Schmitz, dass zwei Männer zu Fuß flüchteten. Ansatzweise beschreiben kann er nur den ersten: "Es war ein junger Mann, zwischen 20 und 30 Jahren alt, 1,70 bis 1,75 Meter groß", schätzt der Höfener. Bei der Bekleidung kann er sich nur an eine braun-beigefarbene Mütze und ein ähnlich farbiges Halstuch erinnern, das der Täter über den Mund gezogen hatte. Jeans? "Ich weiß es wirklich nicht mehr", sagt der Augenzeuge leise und sichtbar mitgenommen vom Erlebten. Einen Moment lang habe der ehemals gute Fußballer überlegt, ob er die Verfolgung aufnehmen solle, "so fit bin ich noch". "Gut, dass Sie es nicht getan haben", bescheinigt ihm der Spurensicherer von der Kripo. Stattdessen lief Elmar Schmitz zum Vordereingang hinaus und bat ein vorbeikommendes Schulkind, die Polizei zu rufen.Trotz sofortiger Suche mit drei Streifenwagen und im offenen Gelände gelang den Tätern die Flucht. Womöglich wurden sie von einem dritten Kollegen mit einem Fahrzeug aufgelesen; denn als Elmar Schmitz die Langfinger "bei der Arbeit" überraschte, hatten sie gerade das Diebesgut schön säuberlich an der Hintertür zusammengestellt: hochwertige Flachbildschirme, PC, Beamer und allerhand Zubehör. Über eine zertrümmerte Scheibe des Büroraums hatten sie sich Zugang ins Haus verschafft, nachdem mehrere Versuche gescheitert waren, Fenster und Türen aufzuhebeln. "Die haben alle Kellerfenster demoliert", fürchtet Schmitz hohen Sachschaden. Sigrid und Elmar Schmitz sowie das Nationalpark-Forstamt und die Stadt Monschau hoffen nun auf Hinweise auf die Täter. "Vielleicht hat jemand zwischen 6.15 und 6.30 Uhr etwas im Umkreis gesehen", hofft das Betreiberehepaar. Trotz des Schocks und der Schäden ist das Nationalparktor aber geöffnet. "Die Besucher kommen in Scharen", freut sich Sigrid Schmitz über einen tollen Start. Nur auf solche "Gäste" wie am Montag verzichten sie lieber.

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