Vogelsang. Für Helga und Günter Althaus aus einem Ort in der Nähe von Siegen (Nordrhein-Westfalen) war es eine Riesenüberraschung. Gestern wurde Helga Althaus im Forum Vogelsang als millionste Besucherin seit der Öffnung des Geländes am 1. Januar 2006 begrüßt.
Manfred Poth, Aufsichtsratsvorsitzender der vogelsang ip, überreichte Helga Althaus als millionster Besucherin eine Einlasskarte für die kommenden Jahre: "Ich wünsche mir, dass Sie immer wieder hierher kommen und den Wandel sowie die Belebung des Standorts miterleben können." Mittlerweile kommt die Hälfte der überregionalen Besucher speziell wegen des Forums in die Region. "In 2010 konnten wir die Besucherzahlen um zehn Prozent auf 200 000 steigern, darunter 133 000 Erstbesucher", sagt Poth.
Auch Helga Althaus ist das erste Mal in Vogelsang: "Gehört habe ich von der NS-Ordensburg Vogelsang bereits in meiner Kindheit." Die Eltern der pensionierten Schulleiterin hätten den Ort mit einem sehr merkwürdigen Tonfall erwähnt: "Mir blieb in Erinnerung, das ist nichts Gutes." Zurzeit übernachtet sie mit ihrem Mann in Bad Münstereifel: "Ich wollte mir jetzt endlich selbst ein Bild vor Ort machen. Es ist gut, dass dieses Gelände offen ist und wir mehr darüber erfahren können".
Als Startinvestition standen dem Kreis Euskirchen zwischen 2006 und 2008 1,55 Millionen Euro bereit. "Damit konnten wir den Besuchern Geländerundwege, ein Leitsystem und Informationstafeln, eine Besucherinformation im Forum sowie Seminar- und Tagungsräume bereitstellen", fasste Michael Deitmer, Geschäftsführer des Forums, das Ergebnis der bisherigen Investitionen zusammen. "Wenn ich mir das tägliche Treiben im Forum anschaue, bin ich sicher, dass wir 2014 unser Ziel von 300 000 Gästen jährlich erreichen werden", kündigt Poth weitere Besucherzahlen an, die er in Vogelsang begrüßen will.
Das Angebot wird jährlich von rund 300 Schulklassen genutzt. Die ehemalige NS-Ordensburg sei als außerschulischer Lernort für das Land sehr wichtig, betonte Ulrike Schwarz, Regierungsvizepräsidentin. Mit den ausgebildeten Referenten würde das Thema qualitativ hochwertig an die Besucher vermittelt.
Auch Norbert Kühn, Fachbereichsleiter Kultur beim Landschaftsverband Rheinland hob die entwickelte programmatische Basis hervor. "Die Besucher wollen sich mit unserer Zeitgeschichte auseinandersetzen." red