Es fehlt nur noch ein Detail

Prüm · Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend einstimmig die Entwürfe des Berliner Büros Planorama für den neuen Hahnplatz beschlossen. Nur noch letzte Details wie die Wahl der Pflastersteine sind mit den Architekten zu klären.

Prüm. Das ging fast zu schnell zum Mitschreiben: Der einzige öffentliche Punkt auf der Tagesordnung im Stadtrat Prüm am Donnerstag war ruckzuck abgehandelt - der Entwurfsplan von Architekt Maik Böhmer für den neuen Hahnplatz. Nach kurzer Präsentation segneten die Fraktionen das Vorhaben ab - einstimmig. "Vorbildlich", fand Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy.
Allerdings hatte man auch die Diskussion über die Einzelheiten des Entwurfs in den vorgeschobenen nichtöffentlichen Teil verlegt. Der dann gleich ein bisschen länger dauerte als die vorgesehene halbe Stunde. Das sei aber nur deshalb passiert, sagt Mathilde Weinandy am Tag danach zum TV, weil eben jedes technische Detail des Entwurfs Thema gewesen sei - von der Lage aller Leitungen bis zu den Lampen-Standorten rund um den Platz.
Zwar hat man in den vergangenen Monaten bei Planorama in Berlin noch hier und da ein paar Veränderungen vorgenommen, den Kreisverkehr, wie vom Landesbetrieb Mobilität verlangt, richtig eingepasst, die Straßenbreite modifiziert, das eine oder andere Detail aufgenommen. Im Wesentlichen aber, sagt Maik Böhmer, "ist der Entwurf so geblieben, wie Sie ihn aus dem Wettbewerb kennen". Und wie er in der weiterentwickelten Form bereits bekannt ist: Ja, es bleibt bei den 47 Auto-Stellplätzen - je nachdem, wie man die bisherigen Parkflächen zusammenrechnet, wären das sogar einer oder zwei mehr. Und, auch das ist bereits bekannt, der Fuhrweg wird in den Kreisverkehr münden und nicht mehr in die Bahnhofstraße. Künftig wird man auch vor dem Gymnasium parken können - "und für den Weihnachtsbaum", sagt Böhmer, "ist eine Hülse integriert". Also ein Loch, wo dieser dann hineingestellt werden und gleich aus dem Boden heraus mit Strom für die Lichtlein versorgt werden kann.
Apropos Boden: Welche Pflaster-"Intarsie" (Architektendeutsch) letztlich gelegt werden soll, ist noch nicht vollständig geregelt. Die Planer sehen auf jeden Fall Basalt vor, das wäre ja auch eifeltypisch, allerdings muss noch bestimmt werden, wie genau der Stein beschaffen sein soll, was Größe und Oberflächenstruktur betrifft.
Alles barrierefrei erreichbar


Das ist auch ein wichtiges Thema für Rollstuhlfahrerin Annemie Nickels, die gemeinsam mit Josef Wagner die Sitzung verfolgt: Die beiden engagieren sich in der Projektgruppe "Barrierefreies Prüm" (der TV berichtete). Beim Pflaster, sagt sie, sei es eben wichtig, "dass Leute, die Gehprobleme haben, nicht stolpern oder hängen bleiben". Das gelte vor allem an jenen Stellen, wo der glattere Belag des Platzes an den Rändern durch stärker strukturierte Streifen abgegrenzt sein soll. Dazu kann man sich im Bauhof übrigens die Muster anschauen - die unterschiedlichen Steine sind dort ausgelegt.
Beide betonen allerdings, dass Maik Böhmer bisher in den Planungen stets ein offenes Ohr für die Belange von Menschen mit Behinderung gehabt habe: "Wir waren oft dabei", sagt Annemie Nickels. "Und vieles, was die Barrierefreiheit angeht, hat er mit einfließen lassen." Darüber hinaus ist sie offenbar sehr einverstanden damit, wie der Hahnplatz aussehen soll: "Ich denke, das wird schön."
Und wann wird es endlich schön? Der Stadtrat hat in der nächsten Sitzung am Dienstag, 24. März, noch einmal über die Wahl des Steinpflasters zu entscheiden.
Und dann, sagt Thomas Lücke, Landschaftsarchitekt bei Planorama, habe man sich zum Ziel gesetzt, noch im Spätherbst die ersten Abbrucharbeiten vornehmen zu lassen. "2016 wird dann die Kernbauzeit sein, 2017 folgen noch Restarbeiten."
Das Ganze, sagt die Stadtchefin, "ist wirklich eine Herkulesaufgabe". Umso besser sei es zu sehen, wie akribisch bei Planorama gearbeitet werde. "Ich bin froh, wenn wir wirklich in die Pötte kommen und jeder sieht, wie es weitergeht. Aber am meisten freue ich mich drauf, wenn es fertig ist."
Extra

Bevor die Arbeiten am gut vier Millionen Euro kostenden Stadtzentrum beginnen, stehen noch andere Dinge an: wie die Verlegung des Busplatzes vor dem Regino-Gymnasium in den Gerberweg, wo schon die Bäume am Straßenrand geschnitten wurden. Außerdem soll in diesem Jahr noch die Hillstraße erneuert werden - der Rat beschloss am Donnerstag, den Auftrag an die Firma Wadle aus Bitburg zu vergeben. Drittes Vorhaben: der Kreisverkehr in der Bahnhofstraße, der das derzeit eingerichtete Provisorium ersetzen soll. Die Hahnplatz-Planung wird den Bürgern demnächst vorgestellt, der Termin steht noch nicht fest. fpl

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