Frauen immer noch unterrepräsentiert

Immer noch sind Frauen in der Gesellschaft benachteiligt und unterrepräsentiert: Mit diesem Thema haben sich die Gleichstelltungsbeauftragten der Region bei ihrer diesjährigen Fortbildung in Trier beschäftigt. Referentin Claudia Winter berichtete dabei von aktuellen Forschungsergebnissen.

Bitburg/Trier. (red) "Handlungsfähig bleiben im unübersichtlichen Gelände der Nachteilsbeteiligung - Erfolge und Rückschritte" - so lautete das Thema der diesjährigen Fortbildungsveranstaltung der Gleichstellungsbeauftragten der Region in der Universität Trier. Referentin war Claudia Winter. Der "gefühlte" Stand der Gleichstellung ist top - mit dieser Aussage werden Gleichstellungsbeauftragte konfrontiert. Doch diese Aussage hält einer Analyse nach Daten und Fakten nicht stand. Die Zwischenbilanz liest sich vielmehr wie die Choreografie der Echternacher Springprozession: drei Schritte vor und zwei zurück.

Aufgabe der Seminarteilnehmerinnen war es, den Ist-Stand dieser These zu beleuchten und sich mit den strukturellen und konzeptionellen Ansätzen der Gleichstellungsarbeit auseinanderzusetzen.

Claudia Winter informierte zunächst über die geschichtliche Entwicklung der Frauenbewegung und der Geschlechterforschung. In unserer Gesellschaft gebe es auch nach 15 Jahren Gleichstellungsgesetz immer noch unterschiedliche Haltungen von Männern und Frauen zur Gleichstellungspolitik.

Kaum Frauen in den Vorständen



"Gleichstellung ist doch Schnee von gestern" ist manchmal zu hören. Das deutsche Institut für Wirtschaftsförderung habe 2009 statistisch ermittelt, dass es kaum Frauen in Vorständen gibt.

In den Leitungsgremien der 200 größten Unternehmen in Deutschland arbeiten demnach 812 Männer, 21 Frauen, darunter als Vorsitzende 186 Männer und nur eine Frau. Frauen seien immer noch in unserer Gesellschaft benachteiligt und überall unterrepräsentiert, berichtete Claudia Winter.

Außerdem zeigten Statistiken, dass Frauen gebildeter seien als Männer, dennoch arbeiteten immer weniger Frauen. Sie würden spätestens mit 30 als qualifizierte Arbeitnehmerinnen ihre Berufswelt verlassen und in die Familienphase gehen. Diese Fakten hätten sich auch in den 15 Jahren Landesgleichstellungsgesetz nicht verbessert, sondern sogar noch nachteiliger für Frauen entwickelt, sagte Winter.

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