Für "Scarlett" Silber und Bronze

PITTENBACH. (kth) Bei der Hauptversammlung im Stammlokal in Pittenbach zogen die Mitglieder der Erzeugergemeinschaft für Qualitätsgetreide Bilanz und wagten einen Blick in die Zukunft.

 Vorsitzender Matthias Pinten, die Preisträger Frank Molitor, Walter Reusch, Reinhold Backes und Richard Kolf sowie Geschäftsführer Hubert Schaal (von rechts).Foto: Kaspar Thürwächter

Vorsitzender Matthias Pinten, die Preisträger Frank Molitor, Walter Reusch, Reinhold Backes und Richard Kolf sowie Geschäftsführer Hubert Schaal (von rechts).Foto: Kaspar Thürwächter

"2002 war für die Getreidebauern in der Region nicht das beste Jahr", sagte Matthias Pinten. Der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft Prüm meinte damit erhebliche Ernteausfälle, verursacht vor allem durch starke Regenfälle. Eine Folge daraus sei die Reduzierung der Anbaufläche um 12 000 Hektar in Rheinland-Pfalz. Hinzu käme, dass der Preis für einen Doppelzentner Braugerste mit 12,80 Euro eine Talsohle erreicht habe. Inzwischen sind die Preise aber wieder gestiegen. Einen weiteren Hoffnungsschimmer sehen die Erzeuger in dem weltweiten Bedarf. Zurzeit fehlen mehr als eine Million Tonnen. Aber auch die Spitzenqualität ihrer Braugerste lässt die hiesige Erzeugergemeinschaft optimistisch in die Zukunft schauen. Bei der Landesbraugerstenschau in Bad Kreuznach wurden von den insgesamt 70 Mitgliedern der Erzeugergemeinschaft acht Preisträger ermittelt. Der erste Preis mit Ehrenurkunde und Silber-Medaille ging an Rheinhold Backes aus Giesdorf. Ebenso aus Giesdorf kommt der zweite Preisträger Frank Molitor sowie Clemens Johanns aus Weinsheim und Alois Sohns und Walter Reusch, beide aus Bleialf. Alle vier Preisträger wurden mit der Bronze-Medaille der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftskammer ausgezeichnet. Den dritten Platz belegte Jörg Heinzen aus Wallersheim. Anerkennungsurkunden erhielten Richard Kolf aus Pittenbach und Joachim Lenz aus Winterspelt. Alle Preisträger waren mit der Braugersten-Sorte "Scarlett" erfolgreich. Während für 2003 die alten Sorten noch relevant sind, wird für die folgenden Jahre die Forderung nach neuen Anbausorten laut. Dazu nahm Hermann Biersbach Stellung. Mit der Wahl neuer Sorten sollen die Erzeuger und Abnehmer vor allem vom Zuchtfortschritt profitieren, sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften Rhein-Mosel-Höhen. Die Sortenwahl wird in einem Gremium von Mälzern, Brauern und Landwirten getroffen.Erzeuger geben sich neuen Namen

Während der Mitarbeiter der Staatlichen Versuchs- und Lehranstalt (SLVA), Reinhard Kockelmann, über aktuelle Versuchsergebnisse und sein Kollege Michael Schaaf über Pflanzenschutz bei der Sommergeste berichtete, referierte Andries de Groen über die Situation im Braugerstengeschäft. Der Einkäufer bei der Weissheimer Malz- Mälzerei in Andernach informierte über EU-Verordnungen, die bis zur Ernte 2004 in Kraft treten. Den EU-Braugerstenbedarf bezifferte er mit jährlich 6,6 Millionen Tonnen. Dabei zählten die gemäßigten Klimazonen zu den besten Anbaugebieten. Nach dem Kassenbericht von Geschäftsführer Hubert Schaal wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Einstimmigkeit herrschte auch über die Verabschiedung einer neuen Satzung und die Namensänderung in "Erzeugergemeinschaft für Qualitätsgetreide, Ölfrüchte und Körnerleguminosen w.V. Prüm".

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