"Geht nicht!" gibt's doch!

"Geht nicht!" gibt's nicht!? Diesen Satz konnte ich eine gute Zeit lang gerne unterschreiben. Etwa im Zusammenhang mit einer Diabeteserkrankung. Da gibt es für Diabetiker ja das Gerücht, dass man keinen Zucker essen darf.

Aber so kann man das nicht sagen. Das Wichtigste dabei ist, dass die Kohlenhydrate, auch wenn sie als Zucker zugeführt werden, berechnet werden. Und dementsprechend Insulin injiziert wird. Das einzige Handicap ist: Man kann nicht unbedingt spontan essen, sondern muss rechnen. Also bewusst handeln.

Ebenso geht es mit vielen Wünschen oder Ideen, die man hat. Nicht alles lässt sich sofort umsetzen, aber im Rahmen von Regeln lässt sich sehr vieles verwirklichen. Dabei dienen diese Regeln dazu, dass sich alle Menschen an die gleiche Regel halten können und niemand dabei zu Schaden kommt. Das heißt also: Jeder benimmt sich so, dass auch alle anderen sich nach den gleichen Spielregeln richten können. So funktioniert eine rücksichtsvolle und den Mitmenschen gegenüber aufmerksame und wertschätzende Gesellschaft. Das bedeutet aber auch, dass es durchaus Regeln gibt, die Menschen von etwas abhalten sollen, das anderen oder ihnen selbst schadet. In diesem Zusammenhang haben wir dann die Situation, dass es Dinge gibt, die machbar sind, aber die dennoch nicht getan werden sollten. Das habe ich in meinem beruflichen Leben schon vielfach wahrnehmen müssen. Deshalb sage ich heute: "Geht nicht!" gibt es doch!

Ein solches Regelwerk des fairen Umgangs miteinander ergibt sich aus dem Christentum, seiner Ethik und Moral. Die meisten Menschen unserer Region sind nach dem Einwohner- und Taufregister Christen. Jeder, dem sein Christ-Sein wichtig ist, wird sich bemühen, so zu leben und zu handeln, dass erkennbar wird: Das ist ein Christ. Also: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Und jeder, der nach seinem Tun gefragt wird, kann dann die Frage beantworten, wie sein Handeln in dieses christliche Spielregelwerk passt. Also ver-antwort-lich handeln. Typisch christlich eben. Wo "christlich" draufsteht, gilt dann ganz besonders: "Geht nicht!" gibt's doch!

Pastoralreferent Johannes Eiswirth, Schönecken; Dekanat St. Willibrord Westeifel

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