Trier/Bitburg. "Ich habe mich bei meinen neuen Kameraden sehr gut eingelebt (…). Die Stimmung bei uns ist einfach großartig und besonders viel zu lachen gibt es, weil ich Schwäbchen bin. Ich strenge mich natürlich besonders an, a richtiga Schwobasprach vorzubringen."
Diese Zeilen stammen aus Feldpostbriefen des damals 21-jährigen Walter G., die dieser kurz nach seiner Ankunft in Russland im September 1941 nach Hause geschrieben hat.
Walter G. kam aus Stuttgart und wurde nach seiner Grundausbildung im September 1941 zum Maschinengewehr-Bataillon 10 (M 10) nach Pirmasens versetzt. Das Bataillon befand sich zu dieser Zeit bereits vor Leningrad. Es war im April 1941 von Frankreich nach Ostpreußen verlegt und der Heeresgruppe Nord zum Einmarsch in die Sowjetunion unterstellt worden. Viele Soldaten des Bataillons stammten aus der Region Trier. Der für das M 10 benötigte Ersatz wurde unter anderem auch in Bitburg ausgebildet. Die Ersatz stellende Einheit, das Maschinengewehr-Ersatz-Bataillon 14, war bis zu seiner Verlegung nach Frankreich Mitte 1942 in der Alten Kaserne stationiert. Die Geschichte des Bataillons, seiner Angehörigen und deren Weg durch Russland zu erforschen, ist das Ziel des Heidelbergers Dr. Stefan Sauer. Nachdem er sich auf der Suche nach Hinweisen auf das Bataillon durch alte Wehrmachtsakten gearbeitet hat, ist Sauer auf der Suche nach Zeitzeugen und Zeitzeugnissen, wie Feldpostbriefen oder Bildern von Angehörigen des Maschinengewehr-Bataillons 10, um die Erkenntnisse aus den Briefen seines Großonkels und dem Archivmaterial weiter zu verdichten. red/har
Leser können sich an Sauer wenden, wenn sie Material mit Bezug zum M 10 zur Verfügung stellen wollen. Die E-Mail-Adresse lautet MGB10@web.de