Internet bald über Radiofrequenz

Gornhausen/Kröv/Föhren/Hermeskeil · Die großen Netzbetreiber bauen im Laufe des Jahres die neue LTE-Technik flächendeckend aus, um ländliche Gegenden mit schnellem Funk-Internet zu versorgen. In der Region existieren bereits vier Standorte mit der neuen Funktechnologie. Weitere sollen folgen.

Gornhausen/Kröv/Föhren/Hermeskeil. Gornhausen und Kröv (Kreis Bernkastel-Wittlich) sowie Föhren und Hermeskeil (Kreis Trier-Saarburg) gehören zu den ersten Gemeinden in Deutschland, die beim LTE-Ausbau der großen Telekommunikationsbetreiber als Pilotstandorte auserkoren worden sind. Die Deutsche Telekom, Vodafone und O2 sind derzeit dabei, die ersten LTE-Netze in Deutschland aufzubauen. Einige Basisstationen senden bereits. Bis zum Jahresende sollen es 100 Basisstationen sein, die den ländlichen Raum mit LTE versorgen. Eine flächendeckende LTE-Verfügbarkeit wird allerdings noch einige Zeit dauern. Damit ist erst in zwei bis drei Jahren zu rechnen. Ein eigenes LTE-Netz von E-Plus wird es in naher Zukunft nicht geben. Was ist LTE?Long Term Evolution, kurz LTE, ist die vierte Mobilfunkgeneration (4G). Ihr Vorteil: Der Ausbau von LTE ist deutlich günstiger als Glasfaser, nutzt bestehende Funkmasten und hat eine Reichweite von bis zu zehn Kilometern. "Jetzt haben wir die Möglichkeit, auch solche Orte mit schnellen Internetzugängen zu versorgen, die bisher nicht zu erreichen waren", sagt Wolfgang Groß, Leiter Netzproduktion der Telekom Deutschland im Bereich West. In Kürze können die Bürger in Gornhausen, Hermeskeil, Föhren und Kröv und in der Umgebung ihre Fotos, E-Mails und Musikdateien einfach über die Luft schicken - und zwar in ähnlich hohem Tempo wie im Festnetz. Bis Ende 2011 planen Telekom, O2 und Vodafone, bundesweit weitere 1000 Standorte mit LTE zu bestücken. Damit sollen fast alle der sogenannten weißen Flecken geschlossen werden. Solche Gebiete, die laut Bundesnetzagentur nur unzureichend mit schnellen Internet-Anschlüssen versorgt sind.Wie funktioniert diese Technik?LTE wird im ländlichen Raum auf dem Frequenzband zwischen 790 und 862 Megahertz (MHz) eingesetzt. Dieses Frequenzband wurde bisher für die Übertragung von analogen Radio- und Fernsehsignalen genutzt. Nach der Digitalisierung des Rundfunks war das Frequenzband frei geworden. Es wurde von der Bundesnetzagentur speziell für die Versorgung des ländlichen Raums mit schnellem Internet bereitgestellt. Das Mobilfunksignal wird im Frequenzbereich 800 MHz sehr weit getragen. Mit einem einzigen Standort kann so eine große Fläche versorgt werden. Das macht den Aufbau von schnellem Internet im ländlichen Raum wirtschaftlich machbar.Das 800-Megahertz-Frequenzband wurde von der Bundesnetzagentur in Blöcken vergeben, die eine Geschwindigkeit von maximal 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) pro Mobilfunkstandort möglich machen. Die Fläche, die ein LTE-Standort versorgt, kann einen Radius von bis zu zehn Kilometern haben. Topografische Hindernisse können die Reichweite allerdings begrenzen, so dass unter Umständen nur Orte im Radius von bis zu drei Kilometern von der Technik profitieren können. red/zad Der Empfang funktioniert über einen LTE-Router. Der Router sollte für den optimalen Empfang im Haus und Büro möglichst in Fensternähe platziert werden. Über den Router können mehrere Computer mit dem Internet verbunden werden. Weitere Infos zu LTE und Verfügbarkeit im Internet unter www.ltemobile.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort