Kindergartenfrage bleibt unbeantwortet

FLIESSEM. (het) "Die Meinungen sind geteilt", das ist das Ergebnis der Elterninformationsveranstaltung zur Frage: Welchem Kindergartenstandort sollen die Fließemer Kinder in Zukunft zugeteilt werden?

 Ohne Kinder aus Fließem ist der Kindergarten Nattenheim von der Schließung bedroht.Foto: Manuel Schmitt

Ohne Kinder aus Fließem ist der Kindergarten Nattenheim von der Schließung bedroht.Foto: Manuel Schmitt

"Ich weiß nicht, wo es hingeht." Mit diesen Worten fasst der Fließemer Bürgermeister Klaus Schnarrbach die Informationsveranstaltung zur Kindergartensituation der Fließemer Kinder zusammen. Zuvor haben Vertreter von Kreis, Verbandsgemeinde und Kita-gGmbH Dekanat Bitburg mit Eltern die Frage diskutiert, welchem Standort die Fließemer Kinder in Zukunft zugeteilt werden sollen. Das Ergebnis: Die Eltern sind sich uneinig. Etwa die Hälfte stimmt für den Kindergarten Bickendorf, die andere Hälfte für Nattenheim. Am liebsten wäre es den meisten Eltern, wenn sie sich nicht auf einen Standort einigen müssten, sondern, wie es in den vergangenen Jahren praktiziert wurde, wählen könnten, wo sie ihre Kinder betreuen lassen. "Die Situation kann doch so bleiben, wie sie ist", schlagen Mütter und Väter immer wieder vor. Mit der Aufteilung der Fließemer Kinder auf zwei Standorte scheinen sich viele inzwischen abgefunden zu haben. Doch, auch wenn vieles in der Schwebe ist, eines ist klar: "Wir brauchen eine eindeutige Zuordnung der Fließemer Kinder zu einem Standort, damit wir langfristig planen können", sagt Roswitha Meyer von der Kita-gGmbH Dekanat Bitburg. "Nur so können wir ein breites Angebot für Eltern und Kinder sichern." Dabei hatte der Jugendhilfeausschuss des Kreises Bitburg-Prüm die Zuordnung der Fließemer Kinder zum Kindergarten Bickendorf bereits 1998 beschlossen. Die Umsetzung scheiterte bisher jedoch daran, dass der Kindergarten Bickendorf überbelegt war. Deshalb konnten Fließemer Kinder bei Interesse nach Nattenheim ausweichen. Doch seit die Kinderzahlen rückläufig sind, bietet Bickendorf genügend Platz, um die Fließemer Kinder aufzunehmen. Deshalb steht der Umsetzung des Beschlusses nichts mehr im Wege. "Doch bevor wir den Beschluss über die Köpfe der Eltern hinweg umsetzen, wollten wir ihnen mit dieser Veranstaltung die Möglichkeit geben, eine Änderung vorzuschlagen", sagt Josef Winandy, Leiter des Jugendamtes des Kreises. "Schließlich wissen wir von zahlreichen Eltern, dass sie auch in Zukunft ihre Kinder lieber nach Nattenheim schicken wollen." Dies würde zudem helfen, den langfristig gefährdeten Standort Nattenheim zu sichern. Dass sich die Eltern nicht deutlich für einen Standort aussprechen würden, damit hatte Winandy nicht gerechnet. "Der Elternwille ist ja nur ein Entscheidungskriterium", legt er das weitere Vorgehen dar. "Nach dieser Entscheidung werden wir uns wohl eher an anderen Kriterien wie Standort- und Qualitätssicherung sowie Wohnortnähe ausrichten müssen."

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