Krankenhaus prüft Kauf von Parkhaus Annenhof

Die neue Radiologie der Marienhausklinik Bitburg wird Anfang kommenden Jahres in Betrieb genommen. Darüber hinaus prüft die Krankenhausleitung, ob sie der Stadt das Parkhaus Annenhof abkaufen will - eventuell soll dort ein Hubschrauberlandeplatz hin.

 Über den Dächern von Bitburg: Im Innenhof der Marienhausklinik ist nun alles zugebaut – vorne rechts ist das Dach der neuen Radiologie, im Hintergrund die Poststraße. TV-Foto: Dagmar Schommer

Über den Dächern von Bitburg: Im Innenhof der Marienhausklinik ist nun alles zugebaut – vorne rechts ist das Dach der neuen Radiologie, im Hintergrund die Poststraße. TV-Foto: Dagmar Schommer

Bitburg. Neue Perspektive für ein altes Problem: Eigentlich gibt es im Parkhaus Annenhof, das von den Stadtwerken betrieben wird, einen Sanierungsstau von rund 500 000 Euro. Der Beton des 70er-Jahre-Gebäudes ist marode. Es war nicht nur der leeren Stadtkasse geschuldet, dass nun für 71 000 Euro lediglich jene Arbeiten angegangen wurden, die absolut notwendig sind, um das Parkhaus ohne Sicherheitsrisiko zu betreiben. Bei dieser Entscheidung hatte die Stadt den potenziellen Käufer bereits im Blick - das benachbarte Krankenhaus. "Wenn wir das Parkhaus kaufen, werden wir abreißen und neu bauen", sagt Patrick Frey, kaufmännischer Direktor der Marienhausklinik.

Gerechnet wird auch, ob sich ein zwei bis drei Millionen Euro teurer Hubschrauberlandeplatz auf dem Parkhaus-Neubau lohnt. Alternativ gibt es die Idee, diesen auf dem Krankenhausgelände zu verwirklichen. Aber noch ist nichts entschieden. Unabhängig von der Landeplatz-Frage besteht Interesse am Parkhaus. "Wir wollen Parkmöglichkeiten für unsere Patienten und rund 800 Mitarbeiter schaffen", sagt Frey. Die Gespräche mit der Stadt hätten erst begonnen. Details wie Kaufpreis und Zeitpunkt gibt es noch nicht. "Das wäre schön, wenn das gelingen könnte", sagt Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels.

Kein Fenster zum Hof im Erdgeschoss



Die zentrale Stadtlage bringt neben den Parkplätzen noch weitere Schwierigkeiten mit sich. Nach dem Neubau der Radiologie im Innenhof (siehe Extra) gibt es kaum noch Expansionsmöglichkeiten. "Um weiter wachsen zu können, brauchen wir Flächen. Am Gelände der Südschule sind wir nach wie vor sehr interessiert", sagt Frey, für den irgendwann auch ein Neubau des OP ansteht.

Die Bauarbeiten für die neue Radiologie liegen im Zeitplan. "Der Rohbau steht, das Dach ist provisorisch abgedichtet, der Estrich liegt. Als Nächstes kommen Maler, Fliesen- und Bodenleger", sagt der technische Leiter Michael Knapp und erklärt, dass der Neubau nur aus Unter- und Erdgeschoss besteht, um in den oberen Stockwerken nicht die Fenster einzubüßen, die zum Hof rausgehen. Ende des Jahres sollen die Arbeiten fertig sein. Dann wird es eng für weitere Erweiterungen.

Meinung

Gute Lage, schwere Lage

Für Bitburg ist es von Vorteil, dass das Krankenhaus mitten in der Stadt liegt. Mit seinen 800 Mitarbeitern und den Besuchern der rund 12 000 Patienten, die dort im Jahr behandelt werden, ist es ein Magnet für die Innenstadt. Für das Krankenhaus bringt die zentrale Lage aber Schwierigkeiten mit sich, die es weiter außerhalb nicht gäbe: Das fängt mit Parkplätzen für Mitarbeiter, Patienten und Besucher an und hört beim enger werdenden Raum für Erweiterungen auf. Die müssen aber auch zukünftig möglich sein, damit die Klinik langfristig wettbewerbsfähig bleibt. Deshalb sollte die Stadt den Expansionswillen im Stadtentwicklungskonzept bei Fragen zur Zukunft der Südschule und der Umgestaltung des Postplatz-Areals berücksichtigen. d.schommer@volksfreund.deEXTRA Baustelle Krankenhaus: In die Erweiterung der Marienhausklinik Bitburg werden derzeit rund 5,5 Millionen Euro investiert. Größter Posten ist mit 2,8 Millionen Euro der Neubau der Radiologie im Innenhof (Landesmittel: 2,3 Millionen Euro). Für 1,1 Millionen entsteht ein Feuerwehraufzug (voraussichtlicher Landeszuschuss: 800 000 Euro). 1,6 Millionen Euro fließen in Brandschutz und die während der Bauzeit nötigen Übergangslösungen. Seit dem Jahr 2000 wurden 20 Millionen Euro in Erweiterungen investiert. (scho)

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