Mit dem Elektro-Rad durch den Islek brausen

Mehr Radfahrer in den Islek locken - das ist das Ziel der Tourist-Information Arzfeld. Dazu setzen die Touristiker dort auf neue Fahrräder, die die menschliche Muskelkraft mit zusätzlichem Elektromotor unterstützen. Kreisweit soll ein Netz an Verleih- und Akkuladestationen eingerichtet werden.

Arzfeld/Prüm. Gelegenheitsradfahrern die Eifel als Feriengebiet schmackhaft zu machen, ist mitunter ein schwieriges Unterfangen. Zu groß sind die Befürchtungen, angesichts des hügeligen Geländes überfordert zu sein. "Viele haben die Vorstellung, dass bei uns Radfahren wegen der Topografie nicht möglich ist", berichtet Josef Freichels, Leiter der Tourist-Information in Arzfeld, von seinen Erfahrungen auf Messen.

Bislang war ein Hauptargument gegen diese These der Hinweis auf die zahlreichen Radwege auf ehemaligen Bahnstrecken, die ohne größere Steigungen durch die Eifel führen.

Motor unterstützt den



Doch schon bald soll es ein weiteres Angebot geben, um Radfahrer in die Eifel zu locken: das sogenannte Elektrofahrrad oder Pedelec. Diese Räder haben einen akkubetriebenen Elektromotor, der den Fahrer beim Treten mit zusätzlicher Leistung unterstützt. Dadurch ist es möglich, Steigungen leichter zu bewältigen. "So wollen wir versuchen, weitere Radfahrer in unsere Gegend zu bekommen", sagt Freichels. In der Nordeifel, an der Mosel und in Belgien laufe das schon länger, Touristiker und Besucher dort seien begeistert. "Diesen Zug wollen wir nicht verpassen."

Gastbetriebe zeigen Interesse



Denn neben den Wanderern sind die Radfahrer die zweite große Zielgruppe der Tourist-Information im Islek. "Das ist unser zweites Standbein", sagt Freichels. Kreisweit will man dabei mit der Firma Respo GmbH aus Lösnich an der Mosel zusammenarbeiten.

Dazu ist im April eine Informationsveranstaltung geplant, bei der die Gastbetriebe des Eifelkreises über die Möglichkeiten, Voraussetzungen und Kosten für die Elektroräder informiert werden sollen. "Wir müssen natürlich ein flächendeckendes Netz haben", sagt Freichels. Dazu sollen möglichst viele Betriebe für das Projekt begeistert werden. Das Interesse an diesem neuen Angebot ist aufseiten der Gastgeber aber bereits jetzt groß. Es gebe bereits einige Anfragen, berichtet Freichels. "Die Ersten wollen direkt im Mai starten."

Die Stationen leihen die Räder von der Firma Respo für einen jährlichen Betrag von rund 900 Euro - ähnlich einem Leasingvertrag bei einem Auto. Die Gäste bezahlen dann eine Gebühr von rund 22 Euro pro Tag, der exakte Preis ist den Verleihstationen überlassen.

Ziel ist es, dass die Gäste sich die Räder bei ihrem Campingplatz, ihrer Ferienwohnung oder ihrem Hotel ausleihen und unterwegs vielerorts die Möglichkeit haben, Akkus kostenlos auszutauschen oder aufzuladen. Die Reichweite der Räder wird mit rund 50 Kilometern, je nach Streckenprofil, angegeben.

Möglicherweise werde man dazu auch selbst in Arzfeld und Waxweiler eine solche Station einrichten, sagt Freichels. Sobald feststeht, wo genau die Verleih- und Akkustationen hinkommen, soll auch eine Übersichtskarte erstellt werden, damit sich die Gäste orientieren können.

Im benachbarten Vulkaneifelkreis ist man schon einen Schritt weiter. Dort hat die Firma Movelo ein Verleihnetz aufgebaut (der TV berichtete). 21 Stationen gibt es zwischen Stadtkyll und Kelberg. 70 Räder stehen dort zwischen dem 1. Mai und dem 31. Oktober bereit.

EXTRA DER VERKEHRSVEREIN ISLEK



Der Tourismus ist ein wichtiges Standbein der Verbandsgemeinde Arzfeld. Im Verkehrsverein Islek sind 47 Betriebe dieser Branche zusammengeschlossen, die insgesamt 725 Betten für Gäste anbieten. Das Statistische Landesamt verzeichnet für die VG Arzfeld im vergangenen Jahr 40 090 Übernachtungen. Ein Plus von rund zehn Prozent gegenüber den 36 442 Übernachtungen im Jahr 2009. Bei der Verbandsgemeinde geht man von jährlichen Einnahmen im Fremdenverkehr in Höhe von rund 4,7 Millionen Euro aus. Für die Wanderer soll in diesem Jahr das Angebot der Wanderparkplätze weiter ausgebaut werden. Neu ist allerdings, dass sich die VG nicht mehr an einem gedruckten Veranstaltungskalender beteiligen will, der bislang gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Prüm erstellt worden ist. Stattdessen sollen den Betrieben die wichtigsten Veranstaltungen regelmäßig per E-Mail zugeschickt werden. Außerdem will man das Projekt Milchweg, einen Wanderweg zum Thema Milch (der TV berichtete) in Zusammenarbeit mit der Milch-Union Hocheifel und der TI Prümer Land weiter voranbringen. ch

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