Mit wenig Geld viel bewegen

BOLLENDORF. Der Ortsgemeinderat Bollendorf hat die Weichen zur Ergänzung der touristischen Infrastruktur und zur Erschließung eines Neubaugebiets gestellt.

Eine umfangreiche Tagesordnung lockte rund 20 Zuhörer zur Gemeinderatssitzung ins Bollendorfer Jugendzentrum ZAK. Im Vorfeld hatte es Wirbel um den Bebauungsplan für ein Gebiet an der L 1 (Ortsausgang in Richtung Wallendorf) gegeben. Die SPD-Fraktion hatte moniert, dass in vorigen Sitzungen Ratsmitglieder trotz Sonderinteresse mit abgestimmt hatten, ein stimmberechtigtes Mitglied aber ausgeschlossen war. Vor diesem Hintergrund wurden die Beschlüsse zum Bebauungsplan neu gefasst. Von den anwesenden Ratsmitgliedern rückten diesmal drei wegen Befangenheit vom Tisch ab. Am Ergebnis änderte die Wiederholung der Abstimmung gleichwohl nichts. Die Erweiterung des Plangebiets ging mit großer Mehrheit (10:2) durch. Alle anderen Einzelbeschlüsse fielen sogar einstimmig.Tourismusbetriebe beteiligen sich an Kosten

Konsens herrschte auch beim Thema Beachvolleyball. Um das Freibad attraktiver zu machen, baut die Gemeinde dort ein Spielfeld in der Größe 14 mal 25 Meter. "Eine größere Lösung mit 15 mal 30 Metern wäre mit unvertretbarem Aufwand verbunden", stellte Ortsbürgermeister Hermann Schmitz (CDU) fest. Gemeindearbeiter erledigen den Bau. An Materialkosten fallen einschließlich Netz, Bällen und Spielfeldabgrenzung 6000 bis 7000 Euro an. Schmitz stellt dafür 2685 Euro Spenden zur Verfügung, die bei seinem 50. Geburtstag zusammenkamen. Darüber hinaus hat die Bollendorfer Vereinsgemeinschaft signalisiert, rund 1500 Euro beizusteuern. Die Restsumme trägt die Gemeinde. Für die Trendsportart Nordic Walking (zügiges Gehen mit Stockunterstützung) soll es künftig drei Routen um Bollendorf geben. An den Kosten für Planung, Hinweistafeln und Streckenschilder sollen die örtlichen Fremdenverkehrbetriebe beteiligt werden. Dadurch soll der Eigenanteil der Gemeinde auf unter 1000 Euro gedrückt werden. Als drittes Freizeitprojekt verfolgt die Gemeinde die Idee einer Spielscheune. "Das hat nicht nur touristische Bedeutung, sondern ist auch ein Schlechtwetterangebot für die Dorfbewohner", erklärte Schmitz. "Die Spielscheune kann zudem mit überschaubaren Handgriffen in ein Gemeindehaus umgewandelt werden." Als zwingende Voraussetzung für öffentliche Zuschüsse will die Gemeinde zunächst eine Markt- und Standortanalyse in Auftrag geben. Neben dem Angebot einer Hamburger Firma (9500 Euro) soll ein weiteres Angebot eingeholt und der günstigsten Firma der Zuschlag erteilt werden. Auf Nachfrage von Horst Zwank (SPD) betonte Schmitz, die Machbarkeitsstudie sei unabhängig davon, ob es im Fall einer späteren Umsetzung einen privaten Investor gebe oder die Gemeinde in Eigenregie handele. Mit 11:3 Stimmen beschloss der Rat, die Analyse in Auftrag zu geben.Neue Fahrbahndecke für die Altstraße

Die Altstraße in Bollendorf hat während der Sperrung der Neuerburger Straße unter der zusätzlichen Belastung gelitten. Abhilfe sollen folgende Maßnahmen schaffen: Die Werke der Verbandsgemeinde überprüfen das Kanal- und Entwässerungssystem und setzen es bei Bedarf instand. Der Landesbetrieb Straßen und Verkehr zahlt die Erneuerung der Randbefestigung (Bankette). Die Ortsgemeinde bringt eine neue Trag-/Deckschicht auf. Die Kosten dafür (rund 20 000 Euro) übernimmt die örtliche Jagdgenossenschaft.

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