Musik liegt in der Luft

Bitburg · Beim 50. Folklore-Festival sind am Sonntagnachmittag 32 Tanz- und Musikensembles durch Bitburgs Straßen gezogen. Rund 10 000 Besucher genossen die sehenswerten Darbietungen bei trockenem Wetter. Heute Abend gibt es die große Abschiedsgala im Festzelt mit Musik und Tanz.

 Flotte Tänze zeigt diese polnische Gruppe beim Einzug der Nationen im Festzelt. TV-Foto: Agentur Höser

Flotte Tänze zeigt diese polnische Gruppe beim Einzug der Nationen im Festzelt. TV-Foto: Agentur Höser

Bitburg. Gute-Laune-Musik erklingt aus allen Ecken Bitburgs. Menschen in den unterschiedlichsten Trachten versammeln sich zum großen Festumzug durch die Innenstadt. Zuvor trafen sich die Aktiven der 32 Gruppen aus 15 Ländern zum Mittagessen im Haus der Jugend. Da gab es traditionell Spaghetti Bolognese und Salat. "Die Tänzer und Musiker brauchen jetzt kohlenhydratreiches Essen, damit sie den Umzug durchstehen", sagt DRK-Küchenchef Wilhelm Schabo, der mit 14 Helfern das Essen kocht. 650 Portionen gehen am Mittag über die Theke. "Delicious (köstlich)", urteilt Gehrig DiMaggio Ramirez aus Mexiko. Er gehört zur Tanzgruppe Compania de Danza Folklorica Soy Mexico. Das sind die Exoten in diesem Jahr und die mit der weitesten Anreise.
Die Gruppe hat es auch Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels angetan, dem aber auch die Formationen aus Rumänien und Malta gut gefallen, die mit ihren temperamentvollen Tänzen die Zuschauer begeistern. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Fest. Die Menschen sind sehr angetan von unserer Gastfreundschaft."
Gehrig DiMaggio Ramirez aus Mexiko und seine 26 Kollegen genießen das Festival in vollen Zügen. Am Abend wollen sie erst Fußball gucken, dabei den Deutschen die Daumen drücken (sein Tipp lautet 3:1 für die Nationalelf) und danach Party machen. Doch die steigt bereits am Nachmittag in Bitburgs Straßen. Immer wieder klatschen die Menschen begeistert mit, wenn die Gruppen ihre Tänze aufführen. Das Dance Ensemble Sviesa aus Vilnius/Litauen integriert die Zuschauer in seine Tänze. "Das ist gelebte Völkerverständigung", sagt Willi Wegner aus Lieser. Er trifft sich jedes Jahr mit einem Freund beim Folklore-Festival. "In den 60er Jahren habe ich selbst bei einer Winzergruppe mitgetanzt", verrät der 77-Jährige.
Aber nicht nur die Tänzer, auch die Musiker zeigen ihr Können. Beeindruckend ist der Auftritt der Koninklijke Harmonie van Gronsveld/Niederlande, die mit lautem Trommelwirbel in verschiedenen Schrittformationen vor der Ehrentribüne auf- und abmarschieren. Da hält Maria Kandels, Frau des Bürgermeisters, schützend die Hände über die Ohren ihrer im Buggy schlafenden Tochter.
Farbenprächtig sind die Trachten: Zwar marschieren die Männer aus Mexiko von Kopf bis Fuß in Schwarz auf, dafür sind ihre Frauen umso bunter gekleidet, klimpern keck mit ihren angeklebten schwarzen Wimpern, an den Ohren baumeln goldene Creolen und an den Zöpfen wippen bunte Bänder.
Begeistert von den Kostümen ist Susan Mc Donald aus Seattle/USA, die ihre Tochter in Bitburg besucht.
"Aus Sicht der Polizei blieb es an den drei Tagen absolut ruhig", sagt Wolfgang Zenner von der PI Bitburg, der schätzt, dass am Sonntag etwa 10 000 Menschen beim Umzug in der Stadt waren.

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