Bitburg. Und plötzlich sitzt eine Schildkröte auf den Schreibtisch. Keiner weiß, woher sie kommt oder wie sie heißt. Nein, das ist nicht im Zoo oder in der Tierhandlung passiert, sondern im Fundbüro der Stadt Bitburg. "Das war wirklich das Skurrilste, was ich in meiner langen Laufbahn hier erlebt habe", sagt Elisabeth Lux, Mitarbeiterin des Fundbüros.
Denn dort werden nicht nur Geldbeutel, Schlüssel und Han dys abgegeben, sondern eben auch Schildkröten und andere Tierbeiner. Auch ein Koffer mit drei Kätzchen wurde dort bereits abgeliefert. Das Büro verfügt auch über einen Hundezwinger. Wenn die Tiere nicht abgeholt werden, versucht man sie zu vermitteln.
Insgesamt 155 Fundstücke sind im Jahr 2012 registriert worden. Es werden mehr Dinge abgegeben, als viele vermuten. Seien es Kleidungsstücke, Badetücher, Schlüssel oder Brillen. Auch Wertgegenstände wie Schmuckstücke tauchen im Fundbüro manchmal wieder auf. Das bisher wertvollste Fundstück ist eine teure Goldkette, die trotz des hohen Werts nie abgeholt worden ist. Erhebt der Finder keinen Anspruch auf das Objekt, so geht dieser nach sechs Monaten in den Besitz des Fundbüros über, das die Gegenstände dann versteigert. Bei einer öffentlichen Veranstaltung bietet das Fundbüro diese meist für einen geringen Betrag an. In der Regel erzielt das Fundbüro dabei einen Betrag von 400 bis 600 Euro. Der nächste Ausverkauf findet am Donnerstag, 2. Mai, um 14.30 Uhr im Großen Sitzungsaal statt. In der Regel wird nur jedes vierte Fundstück abgeholt, alles Weitere wird verkauft oder dem Finder zurückgegeben.
Es bleibt also festzuhalten: Bevor ein Wertgegenstand oder ein Haustier als verschwunden abgestempelt wird, lieber einmal im Fundbüro nachfragen. Das Büro befindet sich im Rathaus, ist aber auch im Internet auf der Seite der Stadt Bitburg vertreten. Dort lässt sich nicht nur herausfinden, ob ein Gegenstand aufgetaucht ist. Das Fundbüro startet auch Aufrufe, falls etwas als vermisst gemeldet wird. fkl
Fundbüro Bitburg, Telefon 06561/6001-214 und Internet: www.bitburg.de