ÖFFENTLICHER NAHVERKEHR

Zu unserem Bericht "Was ist das Busfahren wert?" (TV vom 20. April) schreibt dieser Leser:

Es ist doch eine logische Konsequenz, dass die Nachfrage auf dem Land zurückgeht, wenn das Angebot nicht stimmt. Der Linienverkehr wird seit Jahren an erster Stelle auf den Schülerverkehr abgestimmt. Es vergeht kaum ein Quartal, in welchem keine Haltestellen aufgelöst, einzelne Fahrten gestrichen und ganze Ortschaften nicht mehr bedient werden. Der Öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) ist ein wichtiger Baustein in einem multimodalen Verkehrssystem, der zur Sicherung der Mobilität beiträgt, so dass alle eine Chance haben, die Orte zu erreichen, die für sie wichtig sind. Doch die Orte, die für die Menschen im Erwerbsalltag, im Familienalltag, im Versorgungsalltag und in der Freizeit eine Rolle spielen, werden meines Erachtens in der Verkehrs- und ÖPNV-Planung zu wenig berücksichtigt. Einen Blick über den Tellerrand, beispielsweise in die Nordeifel, zeigt: Eine konsequente Ausrichtung der Verkehrsplanung auf die Bedürfnisse der Pendler lässt die Fahrgastzahlen deutlich steigen. Die Fahrpreise sind im AVV (Aachener Verkehrsverbund), welcher bis ins Schleidener Land reicht, 30 bis 40 Prozent günstiger als beim Verkehrsverbund Region Trier (VRT). Natürlich muss es auch ein Umdenken in der Bevölkerung geben. So wird heute ja der Nachwuchs schon ab dem Kindergartenalter mit dem privaten PKW von Tür zu Tür befördert. Eine bewusst stärkere Nutzung des ÖPNV hat auch einen sozialen Aspekt. Wer den ÖPNV unterstützt, unterstützt auch all die Menschen, die sich eben kein oder nur ein Auto leisten können - und auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind. Norbert Harings, Stadtkyll

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