Parkscheiben sind stärker gefragt

NEUERBURG. (cus) Die Stadt Neuerburg hat nach dem Marktplatz unter anderem auch auf dem Heckingshof und dem Johannisplatz das Parken zeitlich eingeschränkt. Auf Parkgebühren wird weiterhin komplett verzichtet.

"Wir haben schon vor 20 Jahren begonnen, uns auf die Zunahme des Verkehrs einzustellen, und sind damals von manchen belächelt worden", erinnert sich Neuerburgs Stadtbürgermeister Hans Heinen. "Die Entwicklung hat uns Recht gegeben." Die Neuerburger können sich über die topographisch reizvolle Lage freuen, müssen aber mit Einschränkungen bei der Bewältigung des Verkehrs leben. Die stark befahrene L 4 durchschneidet die Stadt regelrecht. Fußgänger - besonders Kinder, Mütter mit Kinderwagen, Alte und Behinderte - leiden unter einer Praxis, die nur schwer zu unterbinden ist: Immer wieder parken Uneinsichtige ihre Autos auf den Gehwegen, zum Beispiel in der Tränkstraße. Das zwingt Fußgänger je nach Situation sogar, kurzzeitig auf die angrenzende Straße auszuweichen.Bürger können Stellflächen mieten

"Wir müssen barrierefreie Verkehrsräume schaffen und deshalb in zumutbarer Entfernung Parkplätze anbieten", beschreibt Heinen das Anliegen. Im Laufe der Jahre schuf die Stadt zahlreiche Stellflächen. Die Zahl nochmals zu erhöhen, ist in der Kessellage kaum möglich, ohne Häuser abzureißen. Um tagsüber eine Blockade durch Dauerparker zu verhindern, ist die Parkzeit am Markplatz schon seit vielen Jahren zeitlich begrenzt. Inzwischen gilt dies auch für die Parkzonen Tränkstraße, Johannisplatz, Heckings-/Madamenhof sowie "Unterhalb Beilsturm". Mit Parkscheibe darf dort montags bis freitags zwischen 9 und 18 Uhr sowie samstags zwischen 9 bis 12 Uhr jeder eineinhalb Stunden parken. In der übrigen Zeit ist kostenloses Dauerparken möglich. Diese Regelung beschloss der Rat einvernehmlich, ausgehend von einem Antrag der SPD-Fraktion. In der kommenden Sitzung soll noch einmal ausdrücklich festgelegt werden, ob eineinhalb oder zwei Stunden erlaubt sind. Daneben können Bürger, die wegen der engen Bebauung keine andere Möglichkeit haben, auf öffentlichen Parkplätzen Stellflächen für monatlich 17,50 Euro pro Platz anmieten. Die Einnahmen aus dieser Verpachtung ermöglichen es der Stadt, auf die Erhebung von Parkgebühren zu verzichten. "Die Steigerung des Verkehrs wird offensichtlich durch die stärkere Frequentierung der Stadt als Einkaufszentrum ausgelöst. Diese Entwicklung wird aus Sicht der Stadt als Mittelzentrum nicht nur begrüßt, sondern auch gefördert", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Stadtbürgermeisters sowie der Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD und FWG. Durch das neue Konzept werde Kunden und Besuchern ausreichend viele Parkplätze kostenlos zur Verfügung gestellt. "Die Parkplätze sollen nicht von Dauerparkern belegt sein", sagt Gewerbevereins-Vorsitzender Lothar Fallis. "Die zeitliche Begrenzung ist die gängigste Regelung und daher im Sinne des Gewerbevereins."

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