Sinspelt. Risse, tiefe Schlaglöcher, viel Flickwerk: "Unsere Ortsdurchfahrt gleicht einer Kraterlandschaft", sagt Peter Nosbüsch: Bei Regen bildeten sich derart tiefe Pfützen, dass das Wasser teilweise sogar bis an die Hauswände spritze, schildert der Sinspelter Ortsbürgermeister. Kein Wunder also, dass in dem 350-Einwohner-Ort die Erleichterung groß ist, seitdem feststeht, dass die Straße, durch die täglich etwa 4600 Fahrzeuge rumpeln, endlich saniert wird. Immerhin wurde bereits vor sechs Jahren festgestellt, dass die Ortsdurchfahrt großen Sanierungsbedarf aufweist. Allerdings wurden immer wieder andere Projekte vorgezogen. "Wir sind froh und dankbar, dass das Geld nun endlich doch in Sinspelt angekommen ist", bekräftigt Nosbüsch.
Für insgesamt mehr als 1,4 Millionen Euro werden die Ortsdurchfahrt und damit der Verlauf der L 4 durch Sinspelt sowie der Bereich B 50 in Höhe der Viandener Straße bis zum Ortsausgang in Richtung Niedergeckler komplett saniert. Gleichzeitig wird der Enztalradweg neu angelegt, Kanäle, Wasser-, Strom- und Telefonleitungen werden neu gelegt und ein neuer Gehweg wird gebaut. Der Bund beteiligt sich an den Kosten mit 795 000 Euro, das Land mit 298 000 Euro, die Verbandsgemeinde Neuerburg für die Kanalbauarbeiten mit 130 000 Euro, die Ortsgemeinde für den Bau des Gehwegs und ihren Anteil am Radweg mit 135 000 Euro sowie die Kommunalen Netzwerke Eifel mit 78 000 Euro.
Thomas Schon, Projektbetreuer beim Landesbetrieb Mobilität in Gerolstein, rechnet mit einer Bauzeit "von mindestens einem Jahr". Begonnen wird am Montag, 22. August, mit Arbeiten am B 50-Abschnitt der Viandener Straße in Höhe der Tankstelle bis zum Ortsausgang in Richtung Niedergeckler. Dieser Bereich wird voll gesperrt, Autofahrer, die zwischen Bitburg und Vianden unterwegs sind, werden vermutlich bis Ende Oktober über Körperich, Hüttingen und Mettendorf umgeleitet (siehe Grafik). Zeitgleich wird im Bereich der L 4 von der Tankstelle bis zur Brücke in Richtung Neuerburg gearbeitet, allerdings regelt hier eine Ampel den Verkehr.
In weiteren Bauschritten wird die Ortsdurchfahrt im Bereich der L 4 anschließend abschnittsweise in Richtung Ortsausgang Mettendorf saniert. "Wir versuchen dabei so lange wie möglich, unter Verkehr zu arbeiten", betont Schon. Allerdings werde die Straße dazu wohl auch ein paar Tage lang voll gesperrt.
Trotz der langen Bauzeit: Die Sinspelter sehen der Großbaustelle gelassen entgegen. "Klar wird es ein paar Unannehmlichkeiten für die Anwohner geben", sagt Ortschef Nosbüsch, "aber unterm Strich freuen sich alle darüber, dass diese Kraterlandschaft endlich ein Ende hat".