Tierische Gedichte

SCHÖNECKEN/MÜRLENBACH-WEISSENSEIFEN. (red) Mit "Bin kein Schießer, bin kein Fleischer" legt der aus Schönecken stammende Autor Seep Jakobs einen Lyrikband vor, dessen 51 Gedichte sich allesamt mit Tieren befassen.

"Ohne Fleisch, aber tierisch gut": So lautet die Bewertung aus dem Mund des Pantomimen Mehmet Fistik zur Neuerscheinung "Bin kein Schießer, bin kein Fleischer". Das Buch aus dem Verlag Pi wird am Freitag, 17. November, um 20 Uhr in der Galerie am Pi in Weißenseifen vorgestellt. Autor Sepp Jakobs veröffentlicht erstmals Lyrik in Buchform. Bisher ist er mit erzählender Prosa hervorgetreten. Als Verfasser tragikomischer Alltagsgeschichten hat ihn das Publikum des "Eifel Literatur Festivals" kennen lernen, in dessen Programm er 2004 auftrat. Bei seinem lyrischen Debüt bewegt sich der Blick auf die Welt der Menschen und Tiere zwischen Annäherung und Befremden, zwischen Parteinahme und Distanzierung. Immer wieder klingt an: Was wir können, ist verzehren, verwenden und verdrängen. Aber verstehen wir die Tiere auch? Der Homo sapiens wird nicht als Krone der Schöpfung gefeiert. Doch allgegenwärtig bleibt das Bewusstsein, dass es keine andere als die menschliche Sicht gibt, um über Tiere zu sinnieren und zu schreiben. Die Spannweite der lyrischen Formen reicht von der gereimten liedhaften Strophenfolge über das Sonett bis hin zum Gedicht in Prosa. Stimmen und Stimmungen wechseln von Spezies zu Spezies. Der Autor hat die Sammlung in die vier Kapitel "Spielen", "Leiden", "Fluchen" und "Beten" unterteilt. So finden sich in dem Buch lustige, übermütige, versponnene, peinvolle, schwermütige, satirische, boshafte, fromme und arg traurige Texte. Bärbel Busch hat die Vielfalt an Tierfiguren, Auftritten und Tonlagen aus der poetischen Sprache in Illustrationen übertragen. Mit der Zeichnerin arbeitet Jakobs schon seit der Vorgängerpublikation, seiner Malheure-Sammlung "Der Lawinenschrank", zusammen. Beide gehören dem Leitungsteam des "Symposions Weißenseifen" an, bei dem das Zusammenspiel unterschiedlicher künstlerischer Ausdrucksformen gepflegt wird (der TV berichtete). Die Begegnung von Literatur und Bildender Kunst prägt auch das Programm des Verlags Pi. Der Gedichtband "Bin kein Schießer, bin kein Fleischer" hat 116 Seiten und ist für 12 Euro im Buchhandel (ISBN 3-9802148-8-5) oder beim Verlag erhältlich.

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