Turnhalle Mettendorf: Sanierung statt Abrissbirne

In Mettendorf herrscht nun auch Klarheit über die Zukunft der Turnhalle: Sie wird nicht abgerissen, sondern saniert und erweitert. Die Mettendorfer Vereine erbringen dabei Eigenleistungen im Wert von etwa 40 000 Euro.

Neuerburg. Am Schulstandort Mettendorf muss etwas passieren. Darüber war man sich in der Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg auch vor Monaten schon einig. Doch was? Zwischendurch sah es nach einer "Salami-Taktik" aus: Scheibchenweise sollte der Um- und Ausbau erfolgen.

Inzwischen ist aus mehreren Stücken aber doch so etwas wie ein ganzer Kuchen geworden - oder eben eine komplette Salami. Denn der VG-Rat beschloss am Mittwochabend in seiner letzten Sitzung für dieses Jahr einstimmig, nun auch die Turnhalle der Mettendorfer Schule in das Gesamtkonzept zu integrieren. Sie wird nicht abgerissen, sondern bis zum Herbst 2011 für etwa 800 000 Euro saniert und erweitert. Der Neubau einer Halle in vergleichbarer Größe würde etwa 1,2 Millionen Euro kosten und kam daher nicht mehr in Frage.

Für die Sanierung hatten sich vor allem die örtlichen Vereine als intensive Nutzer der Halle starkgemacht. Der Grund: Eine neue Turnhalle wäre nach Angaben des zuständigen Planers Markus Blasweiler etwa 200 Quadratmeter kleiner geworden, weil sie nur die Schulbedürfnisse berücksichtigt hätte. Die Vereine brauchen für ihre Zwecke aber mehr Platz - und obendrein noch einen Fitnessraum. Der befindet sich derzeit in einem Nebenzimmer und wird zukünftig über dem Sanitärbereich eingerichtet. Das macht die Sanierung der Halle etwa 40 000 Euro teurer. Deshalb hat eine Arbeitsgruppe mit Vertretern des Mettendorfer Turnvereins sowie des Fußballclubs ein Konzept für mögliche Eigenleistungen in dieser Höhe entwickelt: "Ich darf ihnen versichern, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben und in den Startlöchern stehen", sagte Rainer Müller, als er den Ratsmitgliedern die Ideen der Arbeitsgruppe präsentierte.

Die Eigenleistungen der Vereine bestehen aus vier Säulen: Sie unterstützen die notwendigen Abbrucharbeiten, indem sie beim Entrümpeln und Entkernen mithelfen. Vor und nach Silvester veranstalten die Vereine dann ein insgesamt fünftägiges Wohltätigkeitsturnier, dessen Einnahmen für die Sanierung der Turnhalle genutzt werden. Außerdem haben sie Sponsoren gesucht, die sich finanziell an der Sanierung beteiligen wollen. Zuletzt wollen die Ehrenämtler örtliche Handwerker bei einzelnen Tätigkeiten unterstützen und somit deren Kosten minimieren. Dazu müssen die jeweiligen Handwerker bei den Ausschreibungen allerdings erst einmal den Zuschlag erhalten. Die Mettendorfer Turner und Fußballer können sich dabei laut Rainer Müller auf die Hilfe anderer Vereine in Mettendorf sowie der Bevölkerung verlassen. Auch die Fußballkollegen aus Utscheid werden mit anpacken. Was dem Gebäudekomplex anschließend noch fehlt, ist der Platz für den Mettendorfer Kindergarten, der wahrscheinlich in einen Neubau an der Stelle des maroden Hauptschultrakts ziehen wird. Dann ist die Salami auch wirklich komplett.

Extra Die Arbeiten am Schulstandort Mettendorf lassen eine Großbaustelle vermuten: Ein Neubau wird zukünftig eine Mensa mit Küche sowie weitere Klassenräume verbinden und das bisherige Grundschulgebäude mit der alten Turnhalle verbinden. Letztere soll nach dem jüngsten Beschluss des Verbandsgemeinderats energetisch saniert und mit einem Fitnessraum im Obergeschoss über dem Sanitärbereich ausgestattet werden. Dem in Zukunft nicht mehr genutzten Hauptschultrakt steht ein Abriss bevor. Insgesamt kosten die Baumaßnahmen 3,2 Millionen Euro, von denen rund 530 000 Euro über Fördermittel abgedeckt werden können. Da 280 000 Euro davon aus dem Konjunkturpaket II kommen sollen, müssen die Bauarbeiten bis Ende 2011 ausgeführt und dann auch schon abgerechnet sein. (jk)

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