Verkehrsverein kämpft ums Überleben

Nach nahezu einem Jahr ohne Vorsitz hat der Verkehrsverein Prüm seine längst überfällige Jahreshauptversammlung abgehalten. Wichtigster Punkt: die Neuwahl des Vorstands. Barbara Hiltawski wurde einstimmig zur Vorsitzenden gewählt.

 Der neue Vorstand will es anpacken (von links): Beisitzer Günter Schuster, Vorsitzende Barbara Hiltawski, die Beisitzer Johanna Heller und Werner Arnes sowie Freddy Meixner (stellvertretender Vorsitzender). TV-Foto: Richard Fischbach

Der neue Vorstand will es anpacken (von links): Beisitzer Günter Schuster, Vorsitzende Barbara Hiltawski, die Beisitzer Johanna Heller und Werner Arnes sowie Freddy Meixner (stellvertretender Vorsitzender). TV-Foto: Richard Fischbach

Prüm. (rfi) Von den 80 Mitgliedern waren gerade einmal zehn der Einladung zur Versammlung gefolgt. Auch die eingeladenen Offiziellen von Stadt, Verbandsgemeinde und Tourismus ließen sich entschuldigen. Dabei geht es beim Verkehrsverein laut Satzung um die Verschönerung des Stadtbilds, die Förderung kultureller Objekte und des Fremdenverkehrs.

Vor 42 Jahren wurde der gemeinnützige Verein ins Leben gerufen. Er sorgte für Beschilderung der Waldwege, Parkbänke, Gestaltung der Hahnplatzinsel, schrieb Wettbewerbe für den Blumenschmuck aus und war Initiator der Prümer Mahlzeit.

Heute steht der Verein vor der gleichen Situation wie 2004, als Birgit Nolte-Schuster den Vorsitz übernahm: Es gibt zwar noch zahlende Mitglieder, aber so rechtes Interesse an einer engagierten Mitarbeit hat niemand. Nach wie vor lässt die Kommunikation mit anderen Vereinen oder dem Stadtrat zu wünschen übrig: "Die fragen uns nicht bei Veränderungen, die machen einfach", sagt Erich Reichertz.

So stellte Barbara Hiltawski die Frage: "Was können wir tun, damit der Verein weiterleben kann?" Viele gute Ideen scheiterten am fehlenden Engagement von Spezialisten, zum Beispiel geführte Wanderungen oder die Integration von Schülerarbeiten in die jährliche Kunstausstellung im Regino-Gymnasium. Bedeutsam wird dieser Mangel, wenn man die jährlich 20 000 Übernachtungen der Jugendherberge bedenkt und "das Freizeitangebot für junge Menschen betrachtet, die bei uns zu Gast sind", sagt Freddy Meixner vom Jugendherbergswerk. "Wir tun, was wir können, und veranstalten Stadtrallyes für Kinder, nicht nur, um sie zu beschäftigen, sondern auch, damit sie die Stadt kennen lernen", sagt er. "Es fehlt an geeigneten Freizeiteinrichtungen und Spielplätzen mit robusten Geräten."

Hilfestellung kommt von Christine Kausen vom Gewerbeverein, die vorschlägt, konzeptionell zusammenzuarbeiten. "Wenn da gute Vorschläge sind, werden Stadt-Marketing und Gewerbeverein eher bereit sein, Zuschüsse zu geben." Ergänzend will die neue Vorsitzende verstärkt andere Vereine ansprechen und gemeinsame Projekte entwickeln.

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