Ein Schloss, das viele Geschichten erzählen kann

Das Schloss Lieser wurde zwischen 1884 und 1887 an der Stelle eines ehemaligen Hofhauses eines Kirchenguts oder kurtrierischen Hofes erbaut und gehörte fast hundert Jahre der einflussreichen Familie Schorlemer/Puricelli (siehe Anekdoten). Sie gehörte mit zu den reichsten europäischen Industriellen und Politikern.


Industrielle und Investoren


Eduard Puricelli vererbt das Schloss an sein einziges überlebendes Kind, seine Tochter Maria. Sie und ihr Mann, der hohe preußische Beamte Clemens Freiherr von Schorlemer-Lieser (von ihm stammt auch der Name des Schlosses), ziehen von Breslau nach Koblenz und lassen das Schloss an der Mosel prachtvoll umbauen und erweitern: den älteren, von der Mosel aus gesehen rechten Teil im Neorenaissance-Stil, den jüngeren linken Teil im Jugendstil. Das Paar hatte zusammen sechs Kinder.
Letzte Bewohnerin des Schlosses war Freifrau von Schorlemer-Lieser, Marliese Rheinen. 1981 kaufte die Gemeinde Lieser das Anwesen für 600 000 Deutsche Mark. Seitdem steht das Gebäude auch unter Denkmalschutz. Im Anschluss stand das Schloss Lieser mehr zehn Jahre leer. Nur für das Schlossfest zu Pfingsten wurde das Anwesen von der Gemeinde genutzt.
2001 kaufte ein aus Bad Salzuflen (Nordrhein-Westfalen) stammender Investor das Gebäude für zwei Millionen Euro. Der verkaufte es 2007 weiter an Piet Killaars. Seine Familie stammt aus den Niederlanden (Roermond), wo sie bereits mehrere alte Gebäude restauriert hat. sas

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