Initiative im Bitburger Land: Ein Ansprechpartner vor Ort

Bitburg · Mit Hilfe der Gemeindeschwester plus soll im Bitburger Land die Nachbarschaftshilfe verbessert werden.

Bitburg (uhe) Es sind meist nur Kleinigkeiten. "Manchmal brauchen die Leute einfach nur mal jemanden zum Reden", erklärt der Mitarbeiter der VG-Verwaltung Bitburger Land, Rüdiger Otte. "Es können aber auch Erledigungen sein", sagt er, "oder eine Glühbirne, die gewechselt werden muss." Wer als alter Mensch allein auf dem Land wohnt, ist meist auf die Hilfe anderer angewiesen.
In vielen Nachbarschaften funktioniert das auch - in vielen aber nicht. Zudem ist selbst das beste nachbarschaftliche Verhältnis wenig hilfreich, wenn tagsüber keiner aus der Nachbarschaft zu Hause ist. Ein Ansatz zur Lösung dieses Problems könnte der Konzeptentwurf sein, den die Gemeindeschwester plus des Eifelkreises, Claudia Moser, kürzlich im Ausschuss für ländliche Entwicklung der VG Bitburger Land vorgestellt hat. Dieses Konzept sieht vor, den Bedarf in den Gemeinden durch den Einsatz ehrenamtlicher Nachbarschaftshelfer zu decken.
"Es handelt sich hierbei nicht um professionelle Hilfen, sondern um niedrigschwellige Unterstützungsangebote", erklärt Moser, weswegen ein solches Angebot auch nicht in Konkurrenz zu den sozialen Diensten stehe. "Die Nachbarschaftshilfe unterstützt Menschen über 80 in schwierigen Alltagssituationen", sagt sie. Ziel sei es, die Selbständigkeit und damit das Leben in den eigenen vier Wänden möglichst lange zu fördern. "Es gibt bereits viele funktionierende Nachbarschaften, doch decken diese nur einen vergleichsweise kleinen Kreis ab", sagt Moser. Gerade deshalb sei es wichtig, in den Dörfern eine Struktur mit festen Ansprechpartnern zu entwickeln. Wie die Gemeindeschwester erklärt, sei im Bitburger Land auch überlegt worden, ein solches Angebot zentral über die Verwaltung einzurichten. Das jedoch würde aufgrund der Größe der VG mit ihren 72 Gemeinden nicht funktionieren. Sinnvoller sei es vielmehr, diese Prozesse in den Gemeinden anzustoßen. Sie selbst sei im Rahmen des kreisweiten Projekts Zukunfts-Check Dorf schon in einigen Gemeinden gewesen, um Anregungen zu geben, so Moser. Sie gebe die Impulse, und Aufgabe der Gemeinde sei es, daraus etwas zu machen.
Das sieht Otte ähnlich. Er verweist auf ein entsprechendes Angebot in Rittersdorf, das dort im Zuge des Dorf-Checks ins Leben gerufen worden sei. "Es ist etwas, das sich aus der Gemeinde heraus entwickeln muss", sagt er. Die VG unterstütze das aber voll und ganz. So wolle die Verwaltung nun auf die Gemeinden zugehen, um sie für die Einrichtung einer ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe zu sensibilisieren.

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