Individualität und Würde stehen im Vordergrund

Zu einer gelungenen Bildungsfahrt gestaltete sich die Exkursion des Dauner Eifelvereins unter dem Motto "Fleißige Eifel". Diesmal wurde der "Der Schönfelderhof bei Zemmer" aufgesucht, eine gemeindepsychiatrische Organisationin Trägerschaft der Barmherzigen Brüder Trier.

 Hausoberer Werner Schmitz erläutert dem Dauner Eifelverein Sinn und Aufgaben des „Schönfelder Hofes“. Foto: privat

Hausoberer Werner Schmitz erläutert dem Dauner Eifelverein Sinn und Aufgaben des „Schönfelder Hofes“. Foto: privat

Daun/Zemmer. (red) Hausoberer Werner Schmitz berichtete über die Geschichte dieser Einrichtung, die vor rund 850 Jahren urkundlich erstmalig als Hofgut des Klosters Himmerod erwähnt wurde.

1920 erwarb die Kongregation der Barmherzigen Brüder von Maria Hilf dieses umfangreiche landwirtschaftlich geprägte Anwesen, um mit dessen landwirtschaftlichen Produkten das Brüderkrankenhauses in Trier zu versorgen.

Die ursprüngliche Aufnahme und Betreuung von Männern mit geistiger Behinderung änderte sich 1983 durch eine völlig neue Konzeption.

Ein Ziel: Eingliederung in die Arbeitswelt



Seitdem finden im Schönfelder Hof nur mehr Menschen mit psychiatrischen Krankheitsbildern Aufnahme. Dies erforderte die Errichtung einer neuen Wohnanlage (Wohndorf) als auch des Neubaus der St. Bernhards-Werkstätten.

Heute werden dort etwa 450 Menschen betreut, wobei das Einzugsgebiet die Landkreise Trier-Saarburg, Bitburg-Prüm und Daun sowie die Stadt Trier umfasst. Die Hauptziele sind in christlicher Verantwortung eine lebensfeldzentrierte Rehabilitation sowie die Eingliederung dieser Menschen in die Arbeitswelt und die Gesellschaft durch Hilfeangebote im stationären und ambulanten Bereich.

Sehr lebendig erklärte Werner Schmitz die Probleme psychiatrischer Krankheiten und schilderte, wie diesen im Schönfelder Hof begegnet wird. Vorrangig dabei ist die verständnisvolle Zusammenarbeit mit den zu Betreuenden und allen Mitarbeitern.

Gegenüber menschenverachtenden Ansichten, auch während der Nazi-Zeit, steht heute die Akzeptanz des betreuten Menschen als Person in seiner Individualität und Würde im Vordergrund. Einstige Vorstellungen und Maßnahmen, psychische Patienten ruhig zu stellen und sinnlos zu beschäftigen, gehören längst dem geschichtlichen Dunkel an.

Heute werden ihnen Perspektiven aufgezeigt, Hoffnung und Zuversicht vermittelt und eine sinnvolle Lebensgestaltung ermöglicht.

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