Sarmersbach macht bei Jubiläumsreigen mit

Sarmersbach · Weidenbach, Oberstadtfeld und Gillenfeld haben ihre großen 1000-Jahr-Feiern schon hinter sich, jetzt fehlt im Reigen der 1000-Jährigen noch Niederstadtfeld, das am 1. und 2. Oktober Jubiläum feiert. Aber auch die Sarmersbacher wollen feiern, und zwar am 2. und 3. Oktober - allerdings nur 700 Jahre Ortsgeschichte.

Sarmersbach macht bei Jubiläumsreigen mit
Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Sarmersbach. Die Gemeinde beruft sich bei ihrem Jubiläum auf eine urkundliche Erwähnung von 1316 im Urkundenbuch der Familie Dün (Landeshauptarchiv Koblenz), wie der Heimatforscher Alois Mayer herausgefunden hat. "Sarmersbach ist jedoch eindeutig eine fränkische Siedlung aus dem 9. oder 10. Jahrhundert und damit viel älter", sagt Mayer.
Seit einem Jahr wird sich in Sarmersbach auf die 700-Jahr-Feier vorbereitet. Denn die 200-Einwohner-Gemeinde will im Jahresfeierkonzert mitspielen, auch wenn es 300 Jahre weniger als bei den 1000-Jahr-Gemeinden sind. So groß wie in Weidenbach, Oberstadtfeld und kürzlich in Gillenfeld mit über 5000 Besuchern wird das Programm in Sarmersbach nicht sein, klein, aber fein soll es trotzdem werden.Die letzten 100 Jahre im Fokus


Im Mittelpunkt des Jubiläums steht bei der Eröffnung der Feierlichkeiten das Buch "Sarmersbach", das ab Sonntag, 2. Oktober, für 20 Euro zu erwerben ist. Die drei Autorinnen Maria Gassen, Elfriede Lenarz und Doris Gierden haben ein Jahr lang alte Fotos im Dorf gesammelt und Unterlagen von dem verstorbenen ehemaligen Ortsbürgermeister Erwin Marx und der Nerdlener Schulchronik verwendet. Außerdem wurden viele neue Artikel geschrieben. Heraus gekommen ist ein Buch mit 327 Seiten, sehr vielen Fotos und einem besonderen Charakter. So gibt es von jeder Familie aus dem Dorf alte und aktuelle Fotos zu sehen, ein Aspekt, auf den die Autorinnen besonderen Wert legten und der das Buch prägt. "Wir wollten keine Chronik im herkömmlichen Sinn, sondern alle alteingesessenen Familien in der Tradition der alten Hausnamen abbilden, aber auch die zugezogenen Einwohner berücksichtigen, damit das Buch für alle Generationen interessant ist", sagt Elfriede Lenarz. Auch wurde kein Wert auf das Leben vor 700 Jahren im Dorf gelegt, sondern die letzten 100 Jahre werden ausführlich beleuchtet, von der Pfarrkirche Hilgerath, der Schule, dem letzten Krieg mit der Besatzung bis zum Dorfleben im Wandel der Zeit. "Unser Buch soll die vergangenen Jahrzehnte bis zur Gegenwart, aber auch die Zukunft in Bezug auf den demografischen Wandel in den Blick nehmen", erklärt Maria Gassen.
Die Festlichkeiten spielen sich im und um das Gemeindehaus herum ab. Am Sonntag, ab 14 Uhr, gibt es hier ein Hillichschleifen mit alten Liedern und natürlich einem Brautpaar in 1940er Jahre Kleidung zu erleben, anschließend werden Tänze vorgeführt. In einem kleinen Wohnhaus, das von 1842 bis 1882 tatsächlich als Schule für die Sarmersbacher Kinder diente, gibt es nun zum Fest wieder eine historische Schule zu sehen.
In der Museumsscheune werden alte landwirtschaftliche Geräte aus vergangenen Zeiten ausgestellt, zu sehen ist auch Spielzeug aus den 1950/60er Jahren und eine hauswirtschaftliche Ausstellung alter Gerätschaften und Gegenstände von vor 100 Jahren bis zu den Wirtschaftswunderjahren. Daneben werden alte Traktoren, Motorräder und Autos der 1930er bis 1960er Jahre gezeigt. Der Festmontag steht ganz im Zeichen der Eröffnung des 16 Kilometer langen Struth- Rundweges.Extra

Sonntag, 2. Oktober: 10 Uhr Altes Schulhaus sowie Museumsscheune für Besucher geöffnet; 10.30 Uhr Frühschoppenkonzert mit dem Musikverein Boxberg; 14 Uhr Hillichschleifen und Tanzvorführungen; 14.30 Uhr Kaffee und Kuchen, 16.30 Uhr Unterhaltung mit Jupp Hammerschmidt, 20 Uhr "Die Neroburger". Montag, 3. Oktober 9.30 Uhr offizielle Eröffnung des Struthwanderweges, 12 Uhr Altes Schulhaus sowie Museumsscheune für Besucher geöffnet; 14.30 Uhr Kaffee und Kuchen mit anschießendem gemütlichen Beisammensein. Zudem ist eine Oldtimer-Ausstellung von Autos, Motorrädern und Traktoren an beiden Tagen zu sehen. Für Kinder gibt es an beiden Tagen eine Hüpfburg, Kinderschminken und Dosenwerfen. HG

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