Weiterer Schritt in Richtung Nahwärmenetz

Schillingen · Ein weiterer Schritt für ein Nahwärmenetz in der Gemeinde Schillingen scheint getan. Die Betreiber Stefan Zgrebski und Jürgen Marx können sich unter den gegebenen Umständen eine Kostenbeteiligung an dem Projekt vorstellen. Dafür müssen insgesamt rund 325 000 Euro investiert werden.

Schillingen. Potenzielle Kunden der Nahwärmeenergie verfolgten die Ratssitzung und die Erklärungen zum derzeitigen Stand mit Interesse und offensichtlicher Zufriedenheit. Es sind noch einige Hürden zu nehmen, doch der Stillstand in Sachen Versorgung durch Nahwärmeenergie scheint aufgehoben.
"Die Umsetzung der Idee und der Grundlage der Machbarkeitsstudie der Energie-Agentur im Raum Trier, weitere 420 Meter in Richtung Dorfmitte zu verlegen, scheint jetzt Gestalt anzunehmen", teilte Ortsbürgermeister Markus Franzen (CDU) dem Rat mit.
Gesamtkosten: 325 000 Euro


"Die Stadtwerke und Pfalz-Werke haben kein Interesse bekundet, bei der RWE stehen immer noch Gespräche aus, und auch die Verbandsgemeindewerke Kell am See schließen eine Kostenbeteiligung aus," so Franzen
Umso mehr freue er sich über die Bereitschaft der Betreiber Stefan Zgrebsky und Jürgen Marx, die ursprünglich kein Interesse an einer Kostenbeteiligung hatten. "Das hat sich mittlerweile etwas verändert", sagt Franzen. Und: "Sie können sich unter den gegebenen Umständen eine Kostenbeteiligung vorstellen."
Man sei nicht untätig gewesen: "Mit einem Bauunternehmer wurde die Gesamtstrecke abgeschritten. Außerdem wurden die Kosten für die Erdarbeiten (rund 66 600 Euro inklusive Mehrwertsteuer) ermittelt. Stefan Zgrebski habe die Größenordnung der zu verlegenden Leitungen und der Hausanschlüsse bis an die Objekte berechnet (rund 254 000 Euro). "Die groben Gesamtkosten werden sich demzufolge auf rund 325 000 Euro belaufen." Mögliche Förderungen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) werden etwa 60 000 Euro betragen, von der KFW werden als direkte Förderung 56 000 Euro zu erwarten sein, und aus dem Leader-Programm könne man rund 42 000 Euro einkalkulieren.
"Unterm Strich wären dann noch 167 000 Euro von der Gemeinde zu finanzieren, sagt Franzen." Dabei seien Leitungen nicht nur bis zum Kindergarten, sondern bis zum Gasthaus Maßem vorgesehen, also 700 statt 400 Meter. "Um im Prozess weiter voranzukommen und weitere Berechnungen über Kapazitäten und Preisfestlegungen für den Anlieger anstellen zu können, müssen wir nun mit den Anwohnern, die in unmittelbarer Nähe der Leitung wohnen, sprechen. Wir müssen wissen, wie verbindlich sie Wärme in Anspruch nehmen würden, natürlich in Verbindung mit der Alternative Heizöl."
Das Projekt scheinen die politischen Parteien im Rat als ein gemeinsames zu manifestieren. "Man muss natürlich bei den 325 000 Euro berücksichtigen, dass die Übergabestationen an den zu versorgenden Objekten weitere Kosten verursachen", wies Wolfgang Schäfer auf den zusätzlichen finanziellen Aspekt hin. Der liege bei 2000 und 3500 Euro, informierte Franzen.
Die Ermittlung der Honorarrechnungen für die Verlegung der Leitungen ergab, dass zwei Ingenieurbüros mit fast identischen Preisen in Höhe von rund 17 800 Euro als Planer infrage kämen. "Für uns wichtig ist auch die Vertragskonstruktion zwischen der Gemeinde und dem Betreiber", sagte Schäfer. "Wir sollten daher einen Grundsatzbeschluss fassen, der besagt, dass wir das Projekt gemeinsam weitertragen und die weiteren Fakten aushandeln." Der Grundsatzbeschluss erfolgte einstimmig.

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