Jubiläum verschoben

Mit neuen, spannenden Ausstellungsstücken geht das Deutsche Telefonmuseum in Morbach ins Jubiläumsjahr. Groß gefeiert wird jedoch nicht am 17. März, sondern erst am 15. Mai, dem Internationalen Museumstag.

Morbach. (doth) Eigentlich wollte der Leiter des Deutschen Telefonmuseums in Morbach, Siegfried Warth, das zehnjährige Bestehen dieser Einrichtung auf den Tag genau feiern.

Das Jubiläum wäre jedoch auf einen Donnerstag (17. März) gefallen. Gemeinsam mit der Gemeinde, dem Träger des Museums, entschloss er sich zu einem großen Datum: dem 15. Mai, dem Internationalen Museumstag, ein Sonntag, der unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht.

"Wir wollen den Besuchern an diesem Tag noch mehr bieten als sonst", verspricht Warth und nennt als eine Attraktion Fahrten mit der historischen Postkutsche. Im Museum hält der passionierte Sammler und Telefonhistoriker neue Angebote bereit: "Ich habe neue Erkenntnisse und Dokumente über die Entwicklungsgeschichte der automatischen Vermittlungstechnik zusammengetragen." Warth kann jetzt beweisen, dass diese Technik bereits 1879 möglich war.

Vor dem Jubiläumstag steht ein weiterer großer Termin ins Haus: Vom 8. bis 10. April treffen sich deutsche und internationale Sammler in der Jugendherbergsstraße 25 in Morbach. Am 9. April wird von 9 bis 12 Uhr getauscht und gefeilscht. Rund 150 Freunde der historischen Telefontechnik werden erwartet.

Die Bedeutung der Telekommunikation vom 17. Jahrhundert bis heute lebendig zu halten und damit auch Zeitgeschichte zu sichern, darin sieht Siegfried Warth den tieferen Sinn des Museums.

Der ehemalige Privatsammler suchte vor zehn Jahren Räume für seine zahlreichen Exponate. In der ehemaligen Landwirtschaftsschule in Morbach wurde er schließlich fündig.

Anfangs besuchten über 7000 Menschen das Museum, auch weil bis 2005 direkt gegenüber die Jugendherberge untergebracht war. "Wir wurden da oft mitgebucht", sagt Warth. Im letzten Jahr waren es nur noch 1430 Besucher. "Es fehlt an Werbung und vor allem an vernünftigen Hinweisschildern", nennt Warth die Gründe.

Außerdem wüssten die Menschen in der Umgebung von 20 bis 30 Kilometern kaum etwas über das Museum. Auch Schulklassen kämen viel zu selten, klagt Warth. Dabei sind die Besucher immer von der historischen Technik begeistert, besonders weil der Museumsleiter alles so schön erklären kann.

Extra Das Deutsche Telefonmuseum in der Jugendherbergsstraße 25 in Morbach zeigt 670 Telefone von 1861 bis heute. Geöffnet ist das Museum dienstags bis samstags von 10 bis 18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Führungen sind nach Vereinbarungen unter Telefon 06533/958626, 06782/6991 oder 0170/ 5718660 möglich. Erwachsene zahlen drei Euro, ermäßigt zwei Euro. Für Gruppen ab 15 Personen gibt es eine Ermäßigung, Kinder und Jugendliche zahlen 1,50 Euro, Kindergruppen einen Euro. Die Familienkarte kostet sechs Euro. Im Internet ist die Einrichtung unter www.deutsches-telefon-museum.eu vertreten.

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