500 Besucher an zehn Tagen

WAWERN. Die zehnten Kulturellen Tage in Wawern sind über die Bühne, und die "Künstlerstraße" ist wieder von der Landkarte verschwunden. Zwar lockte die Veranstaltungsreihe erwartungsgemäß nicht die Massen, dennoch zeigen sich die Beteiligten überaus zufrieden.

 Nur eine Handvoll Zuhörer kamen zum Leseabend in den alten Dorfsaal. Anke Kramer las einen Auszug aus dem Roman "Tillmann und Nana" von Hans Greis. Foto: Hermann Pütz

Nur eine Handvoll Zuhörer kamen zum Leseabend in den alten Dorfsaal. Anke Kramer las einen Auszug aus dem Roman "Tillmann und Nana" von Hans Greis. Foto: Hermann Pütz

Nur wenige Besucher hatten sich am Samstagabend in den alten Dorfsaal "verirrt". Auf dem Programm stand eine Lesung mit Auszügen aus dem Roman "Tillmann und Nana" von Hans Greis - die vorletzte Veranstaltung der Kulturellen Tage in Wawern. "Wir sollten noch ein bisschen warten", regte eine männliche Stimme an. Vielleicht komme ja doch noch jemand. Die Stimme gehörte Greis, der nicht nur Autor der an diesem Abend zu hörenden literarischen Auszüge ist. Künstlerstraße fand großen Zuspruch

Vor allem ist er der Organisator der zehnten Auflage der Kulturellen Tage. Gemessen an der Handvoll Zuhörer, die am Ende auf den wenigen Holzstühlen im alten Dorfsaal Platz genommen hatten, hätte der Mann eigentlich unzufrieden sein müssen. Der jedoch gab sich eher gelassen: "Ich habe nicht mehr erwartet." Hans Greis, der auch Ortsbürgermeister von Wawern ist, zeigte sich noch zwei Wochen vor der Veranstaltungsreihe überaus optimistisch: "Das Ganze wird bestimmt ein Erfolg", sagte er dem Trierischen Volksfreund. "Wer im Programm nichts findet, das ihm gefällt, dem ist nicht zu helfen." Offenkundig gab es eine ganze Menge, das gefiel. Denn: "Unsere Erwartungen hinsichtlich der Größe des Publikums haben sich erfüllt." Schon die Eröffnung in der alten Synagoge mit szenisch untermalten Texten von Gunnar Pietsch und Timo Filke sowie dem Abschreiten der "Künstlerstraße" habe großen Zuspruch gefunden. Die Besucherzahlen an den zehn Tagen seien schwer abzuschätzen, "doch 500 waren es mindestens". Was den Ortschef dabei überrascht habe, sei, "dass die Kulturellen Tage auch von den Leuten aus Wawern sehr gut angenommen wurden". Erfahrungsgemäß komme der überwiegende Teil der Interessenten von außerhalb. Inzwischen hat sich ein Stammpublikum gebildet, das jedes Jahr gebannt auf die Veranstaltungen wartet. Das Programm hatte diesmal etwas auf sich warten lassen. Mit Verspätung wurde das Heft in der Woche vor der zehntägigen Veranstaltung fertig - "aus verschiedenen Gründen", wie Hans Greis erklärte. Das Motto in diesem Jahr: "Eine Künstlerstraße". Die Idee: Neben einem abwechslungsreichen Programm - bestehend aus Lyrik, Bildender Kunst und Musik - sollten vor allem wechselnde Schauplätze Farbe ins Spiel bringen, und zwar im wörtlichen Sinn, denn alle vier Veranstaltungsorte warteten mit Ausstellungen von Malern auf. Wer gut zu Fuß war, schritt die "Künstlerstraße" ab: von der Synagoge über den alten Dorfsaal und die ehemalige Schule bis zum Bürgerhaus. Hauptaussteller war der in Wehr bei Palzem wirkende Künstler Donald Ralph Green.

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