Ein "Emmler" mit Leib und Seele

OBEREMMEL. Als gebürtiger "Emmler" ist Otto Schmitt in dem Weinort bestens bekannt. In vielen Vereinen war er aktiv. Die Tuba der Winzerkapelle stellte er vor einem Jahr beiseite. So ganz kann der Hobbyschnitzer aber nicht von der Musik lassen.

Otto Schmitt ist ein Vereinsmensch und ein eingefleischter "Emmler", wie sich die Oberemmeler selbst nennen. "Ich wäre nie aus Oberemmel weg gegangen", sagt der 67-Jährige. Selbst als er eine neue Arbeitsstelle in Trier bekam und eine Hausmeisterwohnung beziehen wollte, hätte er lieber den Job nicht angenommen, als den Weinort zu verlassen. Den "Emmeler Carnevalclub" hat er mit gegründet und war drei Jahre lang Vorsitzender und Sitzungspräsident. In der Feuerwehr war er ebenso aktiv wie im Männergesangverein "Lyra". 52 Jahre lang musizierte er in der Winzerkapelle, bevor er 2004 die Tuba beiseite stellte. "Man soll aufhören, wenn die anderen einen noch nicht dazu drängen", sagt Otto Schmitt. Mit 14 Jahren trat er in den damaligen Musikverein "Eintracht" Oberemmel ein, spielte drei Jahre lang Flügelhorn und dann die Tuba. Mit einem großen Fest verabschiedeten die Musiker "ihren Otto". Vor wenigen Wochen ernannten sie ihn dann zum Ehrenmitglied der Winzerkapelle. So ganz ohne Musik geht es aber doch nicht. Am vergangenen Wochenende war er mit der Winzerkapelle noch mal auf Vereinsfahrt nach Kempten - natürlich mit Tuba.Mehr Zeit für andere Hobbys

"Die Probenarbeit hat noch mal richtig Spaß gemacht", sagt Schmitt und weiß nicht, ob seine Entscheidung aufzuhören nicht doch zu früh kam. Nun hat er jedenfalls mehr Zeit für seine anderen Hobbys. Betritt man das Einfamilienhaus der Schmitts, fallen sofort die vielen Uhren und Holzfiguren auf, die in jedem Zimmer zu sehen sind. Bestimmt 100 Uhren habe er gemacht, sagt der Hausherr, die erste 1976. Es ist eine prächtige Standuhr, die als Blickfang im Wohnzimmer dient. Als gelernter Schreiner lag es nahe, mit Holz zu basteln und zu schnitzen. Kinderspielzeug und -möbel gehören ebenso zu seinem Repertoire wie Heiligenfiguren. Aber auch ein anderer Werkstoff hat es dem 67-Jährigen angetan. Aus Sandstein meißelt er Türschilder, Blumenkübel und Brunnen. Ein besonders prächtiges Exemplar ziert den Rasen neben dem Haus. Als gebürtiger "Emmler" hat Otto Schmitt natürlich auch das Wappen seines Heimatortes, das Schreinerwappen und eine Weinrose, hinein gemeißelt.

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