Erfolgsmodell - oder zum Scheitern verurteilt?

Freudenburg/Merzkirchen · Die Ortsgemeinde Freudenburg will beim Kreis den Antrag stellen, in das Schwerpunktprogramm Dorferneuerung aufgenommen zu werden. Der Ortsgemeinde hat im Juli beschlossen, das aus dem Jahr 1986 stammende Dorferneuerungsprogramm fortzuschreiben.

Freudenburg/Merzkirchen. Der rund 950 Jahre alte Ort Freudenburg hat im Territorialstreit zwischen dem Herzogtum Luxemburg und dem Kurfürstentum Trier eine wechselvolle Geschichte erlebt. Diese ist dem Ort durchaus anzusehen: Bis heute hat er seinen Festungscharakter erhalten. Viele Häuser innerhalb der Stadtummauerung sind als Kulturdenkmal historisch wertvoll, aber dringend sanierungsbedürftig.
Laut Ortsbürgermeister Bernd Gödert ist "die Ortskernsanierung in Freudenburg ein leidiges Thema". Mit dem von der Verbandsgemeinde Saarburg entwickelten Sanierungskonzept für die historische Stadt allein sei es nicht getan.
Gödert schlägt deshalb den Ratsmitgliedern vor, ergänzend das 25 Jahre alte Dorferneuerungsprogramm fortzuschreiben. "Das, was darin festgelegt wurde, hat sich teilweise überholt. Teilweise berücksichtigt es aber auch nicht die Entwicklungen der Gemeinde seit 1986." Deshalb solle die Gemeinde beim Landkreis Trier-Saarburg beantragen, in das Schwerpunktprogramm Dorferneuerung aufgenommen zu werden.
Nils Osterwalder aus dem Bauamt der Verbandsgemeinde Saarburg erläutert den Ratsmitgliedern zunächst den Inhalt des Programms: "Der Landkreis unterstützt die Schwerpunktgemeinden sechs Jahre lang beim Aufstellen und Umsetzen eines Dorfentwicklungskonzepts mit Landesmitteln finanziell." Voraussetzung sei, dass die Bürger beim Erarbeiten des Konzepts miteinbezogen werden und dass ein spezialisiertes Planungsbüro das Projekt begleite.
Die Aussichten, dass Freudenburg in das Schwerpunktprogramm Dorferneuerung aufgenommen wird, seien günstig, meint Osterwalder. Der Vorteil für Freudenburg sei, dass Projekte, die in ein Dorfentwicklungskonzept aufgenommen würden, in Höhe von bis zu 50 Prozent gefördert werden. "Außerdem werden alle Bevölkerungsgruppen in den Planungsprozess mit eingebunden und das Konzept kann auch die Randlagen des Ortes berücksichtigen."
Ins Schwerpunktprogramm Dorferneuerung wird im Landkreis jedes Jahr nur eine Gemeinde aufgenommen. In der Verbandsgemeinde Saarburg war dies zuletzt im Jahr 2005 die Gemeinde Merzkirchen. Dort war unter anderem geplant, die alte Schule im Ortsteil Portz mit Mitteln aus diesem Förderprogramm in ein Bürgerhaus umzubauen.
Das Vorhaben wurde jedoch vor 16 Monaten vom Merzkirchener Rat gestoppt, weil die Ratsmitglieder der Meinung waren, dass Kosten und Nutzen in keinem angemessenen Verhältnis zueinander stünden.
Momentan hat die Saarburger Künstlerin Cordue ihr Atelier in der alten Schule. "Mir gefällt es hier und ich kann hier gut arbeiten", sagt sie. Wann sie aus den Räumen ausziehen muss, damit dort ein Bürgerhaus entstehen kann, ist offen.

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