Feuer raubt Mietern ihr Dach über dem Kopf

Die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Saarburg sind im Moment beinahe im Dauereinsatz. Gestern Morgen gegen 9 Uhr wurden sie erneut zu einem Großbrand nach Saarburg gerufen: In einem mehrgeschossigen Apartmenthaus im Kolpingweg war aus ungeklärter Ursache ein Feuer ausgebrochen. Das Haus ist unbewohnbar. Verletzt wurde niemand.

Saarburg. Saarburg scheint zurzeit unter einem ungünstigen Stern zu stehen. Erst am Sonntagnachmittag waren die Wehren aus Saarburg, Beurig, Ayl, Ockfen und Irsch zu einem Großbrand nach Beurig ausgerückt, wo sie das schnell um sich greifende Feuer auf dem Gelände der Zimmerei Kohn löschen mussten (TV vom 6. und 7. August). Ein Einsatz, der die Kräfte der Brandbekämpfer sehr gefordert habe, wie Bernhard Klein, Wehrleiter der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg, gestern im Gespräch mit dem TV erklärte. Gestern um 9.04 Uhr erreichte die Leitstelle in Trier erneut ein Alarmanruf aus Saarburg: Im Dachgeschoss eines mehrgeschossigen Apartmenthauses im Kolpingweg in Saarburg war ein Feuer ausgebrochen. "Zunächst war es nur ein Flammendurchschlag auf der rechten Seite, dann schlug die Flamme auch links aus dem Dach heraus", schilderte Bernhard Klein. "Als wir am Brand-Ort ankamen, rief eine Bewohnerin des Hauses am Fenster einer Wohnung im Dachgeschoss um Hilfe. Wir haben die Frau zunächst einmal von unten aus versucht zu beruhigen und ihr erklärt, sie gleich in Sicherheit zu bringen", sagte Klein. Über die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Saarburg, die als Erstes am Einsatzort war, wurde die Frau aus dem brennenden Haus gerettet. Sie wurde vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht, erlitt jedoch nach Auskunft von Leo Lauer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg, durch den Brand keine Verletzung. Von den insgesamt 24 Bewohnern hätten sich zum Brandzeitpunkt nur die über die Drehleiter gerettete Frau sowie ein weiterer Mann im Haus aufgehalten. Den Mann habe die Feuerwehr kurz nach dem Start des Brandes unversehrt in seinem Apartment angetroffen und aus dem Haus gebracht. "Der hatte bis dahin noch gar nichts von dem Unglück mitbekommen", meinte Klein. Das Feuer, das vom Dachgeschoss auf den Dachstuhl übergriff, brachten die Wehrleute nach etwa eineinhalb Stunden unter Kontrolle. Dabei löschten sie sowohl über die Drehleitern der Wehren aus Saarburg und Konz als auch von innen heraus. "Das gestaltete sich insofern problematisch, als die Wohnungen mit Press-Spanplatten ausgelegt und Gipskartondecken verkleidet waren, was sich durch den extremen Strahl beim Löschen irgendwann mit Wasser vollsaugt, zu schwer wird und dann absackt", beschrieb Stephan Klang, Feuerwehrmann der FFW Saarburg. "Das war ein heftiger Einsatz", meinte Klang, der nur einer von insgesamt 110 Feuerwehrleuten gestern im Kolpingweg war. Neben der Feuerwehr Saarburg waren die Kollegen aus Beurig, Konz, Ayl, Irsch, Ockfen, Schoden und Serrig sowie die Berufsfeuerwehr Trier mit ihrem Atemschutzgeräte-Wagen im Einsatz. Darüber hinaus halfen 20 Mitarbeiter des Saarburger Sanitätsdienstes. Alle Bewohner des völlig zerstörten und unbewohnbaren Hauses wurden nach dem Unglücksfall im Feuerwehrgerätehaus in Beurig versorgt. Dort traf sich Bürgermeister Leo Lauer gestern Mittag mit den Vermietern der Apartments, um gemeinsam nach Unterbringungsmöglichkeiten für die obdachlos gewordenen Mieter zu suchen. "Wir sind ganz sicher, dass wir bis heute Abend für alle Bewohner eine vorläufige Bleibe gefunden haben werden", versicherte Lauer am Mittag. Unter anderem in Wohnungen in Quint und Ehrang würden die Mieter einquartiert. Die Brandursache sei derzeit noch unklar. Der Sachschaden belaufe sich nach ersten Ermittlungen auf mehrere 100 000 Euro.

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