Kinder und Eltern wollen Spielplatz wiederhaben

Lampaden · Ein stillgelegter Kinderspielplatz im Neubaugebiet Am Dörrenbungert spaltet die Gemüter in Gemeinde- und Interessenvertreter. Letztere verlangen eine Wiederherstellung an der dafür vertraglich festgelegten Stelle.

Lampaden. Mit der Schaffung des Neubaugebietes Am Dörrenbungert Anfang der 90-er Jahre wurde laut Textfestsetzung ein Spielplatz inklusive Parkplatz und Grünfläche ausgewiesen, der auch noch heute als solcher deklariert ist. Der Unterschied: es befinden sich derzeit keinerlei Spielgeräte mehr auf der Fläche, die nun zu verwildern droht.
"Die Spielgeräte waren morsch und das über einen langen Zeitraum. Ich habe das dem Ortsbürgermeister Ewald Hermesdorf mitgeteilt", sagt Anlieger Peter Mossmann. "Daraufhin ließ er ohne Rücksprache mit den Anwohnern alle Geräte entfernen. Eigentlich wollten wir, dass die Schäden behoben werden, denn nie ist in den vergangenen Jahren danach gesehen worden, nie wurde etwas instandgesetzt. Weder vor, während oder nach dem Abbau wurde mit den Anwohnern und Benutzern aus dem oberen Dorf darüber gesprochen, wie man weiter verfahren könnte." Vielmehr habe die Ortsgemeinde mit dem Gedanken gespielt, den Platz anderweitig zu nutzen.
Doch innerhalb kürzester Zeit bildete sich eine Interessengemeinschaft aus Anliegern und Bürgern des Oberdorfes, die für den Erhalt beziehungsweise die Wiederherstellung des Kinderspielplatzes plädiert.
"Die Eltern, die für ihre Kinder den Erhalt und die Renovierung des Spielplatzes wollen, sind gewillt, ihren Beitrag dazu zu leisten", sagt Mossmann als Sprecher der Gruppe. "Wie es auch bei der Finanzierung des Spielplatzes an der Schule der Fall war, wollen wir mit einem Straßenfest einen Geldbetrag für die Renovierung erwirtschaften. Natürlich muss sich auch die Gemeinde an den Gesamtkosten beteiligen."
"Die Instandhaltung des Spielplatzes wird ein Problem darstellen, denn man kann die Eltern nicht für die Pflege des zukünftigen Spielplatzes verantwortlich machen", klagt Peter Bung, der sein Eigenheim genau gegenüber dem Spielplatz errichtet hat. "Ich habe ihn jahrelang in Ordnung gehalten, obwohl ich nie darum gebeten wurde. Das muss in Zukunft natürlich Angelegenheit der Gemeinde sein. Diese zu unterstützen, damit habe ich allerdings kein Problem."
Eine Schaukel, eine Rutsche und die noch vorhandenen Metallteile des Klettergerüstes seien ein guter Anfang, meint Bung. "Vielleicht noch ein Sandkasten mit einem Schutznetz." Mossman glaubt, dass der Spielplatz auch heute noch in Betrieb wäre, wenn er regelmäßig gewartet worden wäre. "Der Platz war über ein Jahrzehnt der Bevölkerung zugänglich, die Geräte über Jahre marode. Dass jemals eine Prüfung durch einen Sicherheitsingenieur stattgefunden hat, bezweifle ich."
Ortsbürgermeister Hermesdorf stellt dies nicht in Abrede. "Erst seit drei Jahren wird bei uns der Kinderspielplatz an der Schule überprüft." Wie der Rat sich nun verhalte? "Ich werde eine Anliegerversammlung einberufen", sagt Hermesdorf dem TV. "Dann werden wir weitersehen." doth
Helmut Krause: "Ich wohne im Ort unterhalb des gewünschten Spielplatzes. Für meine Kinder ist es bedeutend näher und auch ungefährlicher, diesen Platz aufzusuchen, als 800 Meter zu dem Spielplatz an der Schule zu gehen." Nadine Klein: "Der Platz an der Schule ist mir zu weit, es fahren zu viele Autos auf den innerörtlichen Kreisstraßen, die eine Gefahr für mein Kind darstellen. Deshalb bin ich für den Erhalt dieses Spielplatzes, der nur wenige Schritte von unserem Haus entfernt liegt." Alexandra Kämmerer-Haag: "Ich sehe mich getäuscht. Wir haben Anfang der Neunziger Jahre hier im Dörrenbungert gebaut, wobei ein Grund sicherlich auch der vorhandene Spielplatz war, der ja im Bebauungsplan des Neubaugebietes unveränderbar enthalten ist. Jetzt sollen wir unsere Kinder ans Ende der Ortschaft schicken, wo man sie nicht alleine hinlassen kann. Das können wir nicht zulassen."doth

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