Kleine Leute, große Ziele

PALZEM-KREUZWEILER. (hpü) In der Gemeinde Palzem machen auch kleine Leute "große" Politik. Möglich macht es das Kinder- und Jugendparlament. Genau das liegt Eva Bröder am Herzen. Seit der Gründung vor rund vier Jahren kümmert sich die 39-Jährige um Mitglieder des Gremiums.

Kinderolympiade, Fußballturniere, Gestaltung der Jugendräume, eine Bachpatenschaft - die Mädchen und Jungen des Palzemer Kinder- und Jugendparlaments haben viel zu tun. Dabei gab es bei der Gründung im Jahr 2001 zunächst nur ein Ziel: jungen Leuten die Möglichkeit zu bieten, in ihrer Gemeinde mitreden zu können.Nicht nur mitreden, sondern auch anpacken

Die Möglichkeit wurde genutzt: "Vor einiger Zeit machten sich die Nachwuchspolitiker dafür stark, im Ortsteil Dilmar ein Bushäuschen zu errichten", berichtet Eva Bröder. Vor allem an Regentagen sei das Warten auf den Schulbus bis dahin keine angenehme Sache gewesen. Die Forderungen der Mädchen und Jungen seien schließlich nicht ins Leere gegangen. "Das war eine der ersten Aktionen nach der Gründung des Parlaments." Nicht nur mitreden, auch anpacken ist im Kinder- und Jugendparlament gefragt - von regelmäßigen Müllsammelaktionen bis zur Gestaltung von Seniorennachmittagen. Mit dem Ziel, der landläufig attestierten Politikverdrossenheit entgegenzuwirken, habe man einst auch Jugendliche in Entscheidungsprozesse in der Gemeinde einbinden wollen, erklärt Bröder. Der Erfolg habe nicht auf sich warten lassen. "Natürlich gibt es nach wie vor einige, die sich nicht dafür interessieren." Dennoch: "Gerade in Palzem hat sich in den vergangenen Jahren das auch hier einst eher negative Bild von jungen Leuten vor allem im Hinblick auf die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung zum Positiven gewandelt." Daher sehe sie das Parlament als eine äußerst wichtige Sache an. Kein Wunder, schließlich ist die Kommunalpolitik der 39-Jährigen nicht fremd. Seit inzwischen sechs Jahren sitzt die Mutter von zwei Kindern sowohl im Ortsgemeinderat als auch im Verbandsgemeinderat Saarburg. Bei den Kommunalwahlen 2004 wählten die Bürger von Kreuzweiler sie zur Ortsvorsteherin. Weshalb sie einst beschlossen habe, sich kommunalpolitisch zu engagieren? "Ich wollte etwas für mein Dorf tun", sagt sie. Die gelernte Kauffrau im Groß- und Außenhandel ist im Ortsteil Kreuzweiler geboren und aufgewachsen. Nicht zuletzt deshalb fühle sie sich sehr verbunden mit ihrem Heimatdorf. "Allerdings hätte ich mir auch vorstellen können, beispielsweise aus beruflichen Gründen wegzugehen", sagt sie. Was sie beim Leben auf dem Land neben der Ruhe ganz besonders schätze, sei der "ganz spezielle" Menschenschlag. "Die Leute hier sind in ihrer Art zwar oftmals rau und hart, haben aber einen weichen Kern."

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