Ohne Kat und ohne Gurte

KONZ. Zum 22. Mal veranstaltete der Motor-Sport-Club Konz sein Internationales Konzer Oldtimertreffen für Automobile, Motorräder, Traktoren und Sonderfahrzeuge anlässlich des Konzer Heimat- und Weinfestes.

 Wollte erst nicht, sprang dann aber doch an: Dieter Denzer pilotiert eines der ältesten Motorräder des Oldtimertreffens, eine FN M70 Baujahr 1929. Foto: Hans Michael Engelke

Wollte erst nicht, sprang dann aber doch an: Dieter Denzer pilotiert eines der ältesten Motorräder des Oldtimertreffens, eine FN M70 Baujahr 1929. Foto: Hans Michael Engelke

Ganz gut ins Schwitzen kam Dieter Denzer, als er seine FN M70 Sahara antreten wollte. So ganz klappte es nicht mit dem Starten. Machte aber nichts, schnell fanden sich einige dienstbare Geister, die ihn und sein Motorrad ein paar Meter anschoben. Und dann lief sie doch, die Rarität mit ganzen neun PS aus dem Jahr 1929. "Sonst springt sie eigentlich immer gleich an", wunderte sich der Oldtimerbesitzer. Aber bei diesem biblischen Alter darf man sich schon mal zieren, und vielleicht lag es ja auch am heißen Wetter, dass sich die FN ein bisschen sträubte. 300 Klassiker aus vielen Epochen

Unter einem strahlend blauen Himmel bei hochsommerlichen Temperaturen trafen sich Oldtimerbesitzer und -interessierte in Konz. Wie auch in den vergangenen 21 Jahren hatte der 1974 gegründete Motor-Sport-Club Konz zum Oldtimertreffen eingeladen. Ganz neu war allerdings diesmal der Treffpunkt der Motorenthusiasten. Hatte sich bisher das Konzer Kuag-Gelände bewährt, traf man sich diesmal auf dem Gelände von Möbel Martin. "Kein Problem", freute sich der Initiator und Vorsitzende des Clubs, Olaf Pelz. Der Platz sei von allen hervorragend angenommen worden. Immerhin waren rund 300 Fahrzeuge schon im Voraus angemeldet, und es galt, einige hundert Besucher zu betreuen und zu bewirten. Dem interessierten Publikum wurden die historischen Fahrzeuge nach ihrer Ankunft durch die Fachmoderatoren Edwin Klein aus Salmrohr und Michael Hendricks aus Koblenz vorgestellt. Da staunten selbst die fachkundigen Besucher über einen Ford A Roadster aus dem Jahr 1930 oder den tollen Citroën C4, der ein Jahr später gebaut wurde. "So was hatte ich doch auch mal", wird sich so mancher Besucher gedacht haben, als er an der ganzen Reihe Kreidler Floretts vorbeikam, alle aus den Siebzigern und in Top-Zustand. Manche Exponate überraschten manche Besucher, so der Diesel-Ackerschlepper Baujahr 1962 von Porsche. Gegen Mittag machte sich Olaf Pelz mit den Besitzern der ältesten Fahrzeuge in einem Korso zum Festgelände am Konzer Marktplatz auf, wo die Saar-Obermosel-Weinkönigin Sabrina Schons und ihre Prinzessinnen Klaudia und Angela die Truppe empfingen. Mit dabei waren auch Gebietsweinkönigin Anne Mertes und der Schirmherr des Oldtimertreffens, Bürgermeister Winfried Manns. Die Weinköniginnen ließen es sich nicht nehmen, in den offenen Oldtimern zum Ausstellungsgelände chauffiert zu werden, wo immer weitere Raritäten eintrafen. So war inzwischen ein original Rennsportmotorrad der Marke NSU eingetrudelt, das 1954 die Weltmeisterschaft errang. Bei den Automobilen wurde ein Fiat Abarth Le Mans vorgestellt, von dem nur drei Stück gebaut wurden und die alle drei 1959 am berühmten 24-Stunden-Rennen in Le Mans teilnahmen. Als Preisträger in verschiedenen Wettbewerben wurden beim Oldtimertreffen folgende Teilnehmer ausgezeichnet: Ältestes Automobil war der Renault MT von Karl Heinz Braun von 1924, gefolgt von Ferdinand Wojtos Peugeot 201 von 1929 und Siegfried Reinerts Ford A Roadster von 1930. Das älteste Motorrad besaß Alois Bungert, eine Sunbeam von 1920. Dieter Denzer mit seiner FN 1929 folgte auf Platz zwei und dahinter platzierte sich Thomas Roth mit seiner Terrot aus dem gleichen Jahr. Borgward im Geschicklichkeits-Parcours

Die ältesten Traktoren fuhren Bernhard Bender, einen Zettelmeyer, und Peter Neumann, einen Lanz, beide aus dem Jahr 1939. Der älteste LKW war der Mercedes von Edmund Dirkschneider von 1965. Das originellste Fahrzeug, ein Allrad-Motorrad, besaß Mattes Dirkschneider. Die weiteste Anreise konnte Robert Jeckel verbuchen. Er kam mit seinem Daimler Benz 190 aus München. Die jüngste Teilnehmerin war Sylvia Johaendges aus Schweich mit ihrem Borgward, der jüngste im Feld war Michael Lang aus Machtum in Luxemburg mit seinem NSU 1200 TT. Den Preis des Schirmherrn erhielt diesmal der Luxemburger Marcel Görgen mit einem wunderschönen Chrysler Imperial von 1957. Beim Geschicklichkeitsturnier setzte sich Willi Johaentges aus Schweich mit einem Borgward und bei den Motorrädern Wilfriede Merz aus Kaiserslautern auf einer BMW R25/3 durch.

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