Radler trotzen schlechtem Pfingstwetter

Konz/Saarburg · Tausende Fahrradfahrer kamen am Sonntag zu der Großveranstaltung Saar Pedal, um mit ihren Rädern zwischen Konz und Merzig entlang der Saar zu fahren. Das regnerischen Pfingstwetter konnte sie davon nicht abhalten.

 Trotz schlechtem Wetter kamen jede Menge Radler, um an der Saar entlang zu fahren. TV-Fotos (4): Friedhelm Knopp

Trotz schlechtem Wetter kamen jede Menge Radler, um an der Saar entlang zu fahren. TV-Fotos (4): Friedhelm Knopp

Foto: (h_sab )

Konz/Saarburg. Etwas mühsam kommt am Pfingstsonntag die Großveranstaltung Saar Pedal in Fahrt. Bei 10,5 Grad Lufttemperatur und Schauerneigung bleiben viele lieber daheim. Eine Stunde nach dem offiziellen Startschuss durch Bürgermeister Karl-Heinz Frieden und Landrat Günter Schartz ist die Besucherzahl beim angeschlossenen Winzerfest im Konzer Maierspark an der Saar noch überschaubar. Auf dem elektrischen Bullen (Bull-Riding) kämpft ein einzelner Jugendlicher mit den Regeln der Physik. An den Wein- und Bierständen sowie am Popcorn-Stand des Konzer Gymnasiums lassen die Kunden noch auf sich warten. Am Nachmittag wird sich das Bild hier jedoch ändern - zumal viele Konzer ohne Rad vorbeischauen und sich über das gesellige Pfingstangebot freuen.
Nebenan auf der Saarstraße streben indessen die ersten Radler solo oder in der Gruppe in Richtung Saarburg. Ins Gedränge werden sie auf der Strecke nicht geraten, obwohl in den Orten entlang der Saar Aktionszonen mit attraktiven Angeboten für Jung und Alt warten. Auswärtige Autofahrer auf der Durchreise stehen derweil ratlos vor Absperrungen, wo das Navi freie Fahrt anzeigt. "Wie komme ich von hier nach Wiltingen? Wir wollen nach Mettlach?" Tja - Kartenlesen wie früher müsste man können.
Richtig gesellig wird es am Beu- riger Ufer in Saarburg, einer der größten Aktionszonen. Schon am nahen Bahnhof beherrschen viele anreisende Radler das Bild. Reges Treiben herrscht am Ufer unter der Saarbrücke, wo Hunderte Saar-Pedal-Teilnehmer zum Essen und Trinken Rast einlegen, eine riesige Hüpffigur die Kinder anlockt und auch zahlreiche Saarburger, ob mit oder ohne Rad, vorbeischauen. Eine zweite Aktionszone präsentiert der Tennisverein auf seiner eigenen Anlage, wo es in familiärer Atmosphäre Spießbraten und eine zweite Hüpfburg gibt.
Am frühen Nachmittag nimmt bei leicht steigender Temperatur der Betrieb auf den Radstrecken spürbar zu. Trotz vieler dunkler Wolken - "die tun heute nichts, die wollen nur spielen" meint ein Besucher. Insgesamt dürften es mehrere Tausend Radler und Inliner sein, die sich auf der Route zwischen Konz Merzig tummeln. Doch diese Strecke ist 40 Kilometer lang - da bleiben zwischen den Orten am Wegesrand lange und einsame Abschnitte. Am Abend ist die Lage bei der Polizeiinspektion Saarburg so entspannt, wie sie den ganzen Tag über war. Auch die Helfer vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) und die Mechaniker von der Pannenhilfe können auf einen ruhigen Tag zurückblicken. "Verglichen mit den Vorjahren war der Publikumsandrang vorsichtig gesagt eher überschaubar." Mehr Betrieb habe erfahrungsgemäß an den Schwerpunkten in Konz und Saarburg geherrscht, so die Polizei. Zu größeren Vorfällen sei es nicht gekommen. Lediglich einige leichte Unfälle mit Bagatellverletzungen.
Dazu Oliver Gorges, DRK Konz: "Es war ruhig. Wir haben auf unseren drei Stationen jeweils ein Pflaster geklebt und eine gestürzte Radlerin mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Kein Vergleich noch zum Vorjahr." Und sein Kollege Jens Becker vom DRK-Ortsverein Saarburg berichtet: "Bei uns wurden an den Stationen zehn leichte Blessuren direkt am Ort versorgt und zwei Leichtverletzte haben wir vorsorglich ins Krankenhaus gefahren." Insgesamt sei es ein sehr ruhiger Tag gewesen - wohl eine Folge des Wetters.Extra

 Die Polizei sorgt in Konz für Sicherheit auf der etwa 40 Kilometer langen Strecke.

Die Polizei sorgt in Konz für Sicherheit auf der etwa 40 Kilometer langen Strecke.

Foto: (h_sab )
 Auch auf Fahrrädern waren die Streifen der Polizei unterwegs, um nach dem Rechten zu schauen.

Auch auf Fahrrädern waren die Streifen der Polizei unterwegs, um nach dem Rechten zu schauen.

Foto: (h_sab )
 Fahrräder, wohin das Auge reicht: Auch die Radler müssen mal eine Pause machen.

Fahrräder, wohin das Auge reicht: Auch die Radler müssen mal eine Pause machen.

Foto: (h_sab )

"Wir machen Urlaub in Saarburg und sind mehr zufällig in die Veranstaltung hineingeraten", sagt Carsten Gerlach aus Gummersbach bei Köln. Zusammen mit seiner Frau Katja sowie den sieben und acht Jahre alten Kindern haben die fahrradbegeisterten Gummersbacher einen besonderen Ferientag an der Saar erlebt. Und das Wetter? Das könne etwas wärmer sein, aber immer noch besser als Dauerregen, da sind sie sich einig. "Eine schöne Sache, und Hauptsache kaum Regen", meint Alwin Bilz, ebenfalls aus Gummersbach. Keine längere Anreise hatten die Saarburger Niels Osterwalder und seine Frau Kerstin mit ihren Töchtern Christina (7) und Annika (9). "Wir sind hier jedes Jahr mit den Kindern dabei. Heute fing es ja ziemlich trübe und kalt an, aber jetzt ist es fast perfekt", sagt Osterwalder, als am Nachmittag sogar die Sonne rauskommt. Der Saarburger kann Vergleiche zu den Vorjahren ziehen: Das Rahmenangebot sei vergleichbar mit den Vorjahren. Besonderes Lob haben die Saarburger Radler für Schoden: "Die haben sich wieder besondere Mühe gegeben mit einer großen Hüpfburg für die Kinder, leckerem Fisch und der Musikverein spielt auch dazu." Ihr Nachbar Francois Large empfindet Saar Pedal als sehr gesellige Veranstaltung. Man sollte sie aber nicht wieder an den Beginn der Eisheiligen legen, meint er.f.k.

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