Kommunalpolitik Schulen, Rathaus, Bäche: Hier wird in der VG Hermeskeil investiert

Hermeskeil · Die Verbandsgemeinde Hermeskeil nimmt im nächsten Jahr etwa vier Millionen Euro in die Hand. Unter anderem für den Umbau ihres Verwaltungsgebäudes, einen neu zu gestaltenden Schulhof, Feuerwehr-Autos und besseren Hochwasserschutz.

 Eine größere Summe steckt die Verbandsgemeinde Hermeskeil auch im nächsten Jahr in die Generalsanierung der Hermeskeiler Grundschule. Dort werden 2019 die Arbeiten im Altbau (im Hintergrund mit Gerüst) abgeschlossen und der Schulhof neu gestaltet. 1,34 Millionen Euro stehen dafür im Haushaltsplan.

Eine größere Summe steckt die Verbandsgemeinde Hermeskeil auch im nächsten Jahr in die Generalsanierung der Hermeskeiler Grundschule. Dort werden 2019 die Arbeiten im Altbau (im Hintergrund mit Gerüst) abgeschlossen und der Schulhof neu gestaltet. 1,34 Millionen Euro stehen dafür im Haushaltsplan.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

„Solide, ordentlich und vertretbar“ nennt Hartmut Heck, Beauftragter für die Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil, die geplanten Einnahmen, Ausgaben, Kredite und Investionen für das kommende Jahr. Endgültig beschlossen wird der Haushaltsplan 2019 erst in der VG-Ratssitzung am 10. Dezember im Bescheider Bürgerhaus. Im Haupt- und Finanzausschuss stellten Kämmerer Hans-Peter Lorang und sein künftiger Nachfolger Stefan Gorges die wichtigsten Eckpunkte aber schon einmal ausführlich vor.

Öffentliche Gebäude Ein „kräftiges Investitionsvolumen“ stellte der Kämmerer fest. Die Summe sei im Vergleich zu 2018 nochmals gestiegen – von etwa 3,8 Millionen Euro auf rund 4,1 Millionen Euro. Die zwei Bauprojekte an Rathaus und Hermeskeiler Grundschule haben daran erneut großen Anteil. Die Generalsanierung der Schule soll 2019 abgeschlossen werden, zurzeit laufen noch die Arbeiten am Altbau. Noch zu erledigen ist die Neugestaltung des Schulhofs. Für beides sind insgesamt 1,34 Millonen Euro eingeplant. Weitere 10 000 Euro sind für die Ausstattung der Schulen in Reinsfeld, Gusenburg, Züsch und Beuren bestimmt – neben Beträgen für die bauliche Unterhaltung der Gebäude, die nicht als Investition gelten.

Am Rathaus geht der neue Aufzug bald in Betrieb, der barrierefreie Umbau inklusive Sanierung ist so gut wie beendet. 2019 soll es im Dachgeschoss weitergehen. Durch den Umbau dort wird zugleich Platz geschaffen für zusätzliche Büroräume. 700 000 Euro stehen dafür im Plan, 550 000 Euro für die noch laufenden Arbeiten. Geld fließt auch ins Hermeskeiler Hallenbad: für eine Kassenanlage (46 000 Euro), die Erneuerung des Whirlpools (45 000 Euro) und die Sanierung des Bad-Restaurants (96 000 Euro).

Feuerwehren Beim Brandschutz sei der Ansatz diesmal „etwas bescheidener“, so Lorang. 182 000 Euro entfallen auf drei neue Fahrzeuge für Hermeskeil, Muhl und den Wehrleiter. 10 000 Euro will die VG für ein neues Gerätehaus ausgeben, das künftig die Mannschaften aus Neuhütten und Züsch gemeinsam nutzen sollen. Beide Wehren planen eine Fusion. Ein Hintergrund sind laut Wehrleiter Daniel Bredel Mängel an beiden bestehenden Gerätehäusern, die ersetzt werden müssten. Wenn der VG-Rat am 10. Dezember über den Haushalt abstimmt, soll er auch über diese Feuerwehr-Fusion entscheiden.

Gewässer Rund 930 000 Euro sind für Überschwemmungsschutz und Bach-Renaturierungen bestimmt. Für Hermeskeil, Neuhütten und Züsch soll ein Konzept zum besseren Hochwasserschutz erarbeitet werden (30 000 Euro) – inklusive Bürgerbeteiligung. In Züsch und Damflos stehen schon 2019 Arbeiten an, weil dort die Ortsdurchfahrten L 166 und K 100 ausgebaut werden (jeweils 150 000 Euro). Ziel ist vor allem, Schäden an Häusern nach Starkregen zu vermeiden. Darum geht es auch am Labach in Hermeskeil, der immer wieder nach heftigen Regenfällen Keller in der Innenstadt volllaufen lässt. Im Bereich „Auf der Scheib“ sollen Rohre des unterirdisch verlaufenden Gewässers erneuert und in der Schulstraße Einlaufgitter ausgetauscht werden (310 000 Euro). In Renaturierungen an Rotbach und Dörrenbach/Lösterbach fließen insgesamt rund 296 000 Euro.

Schulden Laut Kämmerer ist ein Kredit in Höhe von 2,7 Millionen Euro aufzunehmen, um die geplanten Investitionen zu finanzieren. Die Summer aller Investitionskredite beläuft sich Ende 2019 auf rund 12,5 Millionen Euro. Der Finanzhaushalt sei ausgeglichen, deshalb würden keine sogenannten Liquiditätskredite gebraucht, um das laufende Geschäft zu stemmen: „Wir zahlen keine Schulden mit Schulden zurück.“ Die Summe dieser Kredite – etwa 455 000 Euro – sei „eine Zahl, die nicht mehr besorgniserregend ist“. Mit dem Haushaltsplan für 2019 sei eine Neuverschuldung von etwa 1,89 Millionen Euro verbunden.

VG-Umlage Was benötigt die Verbandsgemeinde an Umlage, welche die 13 Ortsgemeinden an sie abgeben müssen? Das ist laut Lorang oft „ein Dreh- und Angelpunkt vieler Diskussionen“ um die VG-Haushalte. Der Bedarf der Verbandsgemeinde sei 2019 etwas höher, rund fünf Millionen Euro gegenüber 4,8 im Vorjahr, habe man berechnet. Dass der Umlage-Prozentsatz trotzdem gesenkt werde – von 38 auf 36 – sei der gestiegenen Steuerkraft der Gemeinden zu verdanken. Diese Einnahmen bilden die Grundlage für die Umlageberechnung. Dass in diesem Topf insgesamt mehr Geld drin ist, ist auch der Grund dafür, dass alle 13 Gemeinden 2019 vermutlich höhere Beträge zahlen werden als im Vorjahr – trotz des gesenkten Prozentsatzes.

Windkraft Im Haushalt 2019 sind erstmals Einnahmen aus der Windkraft einkalkuliert. Fünf Windräder bei Rascheid sind laut Lorang genehmigt, bei den anderen geplanten Anlagen gebe es noch offene artenschutzrechtliche Fragen. Der vom VG-Rat beschlossene Solidarfonds Windenergie regelt, dass alle Gemeinden mit Pachterlösen jährlich 25 Prozent ihrer Einnahmen an den Fonds abgeben. Davon gehen zwei Drittel zu gleichen Teilen an die Dörfer ohne Windkraftflächen, ein Drittel bleibt bei der VG. Für 2019 erwartet man etwa 11 000 Euro.

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