Starke Stimmen und seltene Stücke

SCHILLINGEN. Ein großes Orchester trifft auf kraftvolle Stimmen: Der Musikverein "Cäcilia" Schillingen und der Gospelchor "Free Voices" begeisterten mehr als 300 Zuhörer mit einem gemeinsamen Konzert in der Mehrzweckhalle.

 Das Orchester des Musikvereins "Cäcilia" Schillingen besteht zu zwei Dritteln aus talentierten Jungmusikern, die wieder hervorragende Leistungen zeigten.Foto: Hans Muth

Das Orchester des Musikvereins "Cäcilia" Schillingen besteht zu zwei Dritteln aus talentierten Jungmusikern, die wieder hervorragende Leistungen zeigten.Foto: Hans Muth

"Brass meets Voices" hatte der Musikverein sein Konzertprogramm getauft. Schon die Kulisse war beeindruckend: 45 Musikerinnen und Musiker hatten unter der Leitung von Dirigent Markus Schmitt ein schwieriges Programm einstudiert. Und als würde das noch nicht reichen, hatte man den Gospelchor "Free Voices" (Freie Stimmen) mit auf die Bühne geholt. Der "Cäcilia"-Vorsitzende Ewald Koltes konnte in der voll besetzten Mehrzweckhalle 300 Zuhörer begrüßen, denen er zu Beginn eine wichtige Botschaft mitgab: "Unsere Jugend ist die Zukunft des Vereins. 13 Jungmusiker geben heute ihr erstes Konzert." Für die Jugendlichen war dieser Einstand nicht einfach. Sie hatten sich mit einer musikalischen Materie auseinander zu setzen, an der auch die alten Hasen zu knabbern hatten. Die Jungmusiker hielten nicht nur mit. Sie waren es, die das Konzert und seine Qualität bestimmten. Denn die "Cäcilia" leidet nicht an Nachwuchssorgen: Über zwei Drittel des Orchesters sind inzwischen Jugendliche.Rhythmen aus Afrika und Amerika

"Zurück in die Zukunft" von Alan Silvestri beschrieb eine abenteuerliche Reise in die Vergangenheit mit vielen musikalischen Finessen, die jeder Cineast gut kennt. "The Spirit of the Celts" von Roman Hardiman hat seine Wurzeln in der irischen Volksmusik. Danach ging es wieder zurück ins Kino: Mit "Harry Potter und der Stein der Weisen" von Komponisten-Legende John Williams ließ Dirigent Schmitt keinen Qualitätsabfall zu. Schmitt, gerade mal ein Jahr Dirigent des Vereins, hatte seine Musiker wie an Bindfäden gezogen im Griff. Es passte alles. "Sur le pont d'Avignon" zeigte in den verschiedensten Vortragsweisen mit wechselhaften Rhythmen und Tempi und melodischen wie harmonischen Änderungen das Können der Musiker. Dann kam die Stunde des Gospelchors "Free Voices" unter der Leitung von Günter Blatt. Mit Rhythmen aus Afrika und Amerika in synkopisch durchsetztem Swing-Feeling begeisterten sie das Auditorium. Bladt klärte auf: "In Zeiten des Nahostkrieges haben wir uns entschlossen, auch amerikanisches Liedgut darzubieten, doch es handelt ausschließlich von der Unterdrückung der Minderheiten." Nach der Pause ging es weiter mit dem Musikverein Schillingen und mit Robbie Williams und "Swing when you're winning" von Frank Bernaerts. "Just like in the old days" von Tom Overland ließ einige Solisten des Orchesters glänzen. Manni Bohr an der Trompete, Andreas Bohr an der Klarinette und Bianca Goubernator an der Posaune zeigten ihr meisterhaftes Können.

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