Von betenden Frauen zu aktiven Christinnen

Saarburg-Beurig · Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (KfD) hat vielfältige Aufgaben übernommen. Die Ursprünge vor dem Gründungsjahr 1916 liegen in Frankreich, wo bereits Mitte des 19. Jahrhunderts eine Gebetsgemeinschaft für Frauen gegründet wurde. Heute arbeiten die Mitglieder für ihre Mitmenschen und sind ein Teil des kulturellen Lebens.

 Das Gruppenbild von einer Ehrung verdienter Mitglieder hält das Führungsteam mit Gabi Quintus-Zimmer, Anita Tullius, Agnes Pletsch, Engeline Tressel, Ursula Johannes, Hildegard Kohl, Karin Merz und Rita Weimann (von links) in Ehren. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Das Gruppenbild von einer Ehrung verdienter Mitglieder hält das Führungsteam mit Gabi Quintus-Zimmer, Anita Tullius, Agnes Pletsch, Engeline Tressel, Ursula Johannes, Hildegard Kohl, Karin Merz und Rita Weimann (von links) in Ehren. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Saarburg-Beurig. Aus der Chronik der Pfarrei St. Marien in Beu rig des Jahres 1916 geht hervor: "107 Frauen sind dem Verein christlicher Mütter unter dem Schutz der schmerzhaften Mutter beigetreten." So hat es der damalige Pfarrer Michael Schmitz vor 100 Jahren aufgezeichnet.
Unter dem Punkt Zweck des Vereins steht: "Die im Sakrament der Ehe empfangenden Gnaden zu bewahren und durch Gebet und Fürbitten zu vermehren." Eine Bedingung zur Aufnahme war, täglich das Vereinsgebet zu beten. Die ersten Vorsitzenden waren vor 100 Jahren Anna Clemens, Katharina Faas und Margarethe Steuer. Heute hat die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (KfD) in Beurig ein achtköpfiges Leitungsteam, das aktiv in der Gemeindearbeit von St. Marien wirkt. "Wir sind eine lebendige Gemeinschaft von Frauen für Frauen in unserer Gemeinde, die vielfältige Aufgaben übernimmt", sagt eine der Leiterinnen, Karin Merz. "Unsere Aufgaben sind seit den Gründertagen grundverschieden", ergänzt Agnes Pletsch.
Es werden nicht nur Andachten, Frauengottesdienste, Seniorentreffs, Pilgerbetreuung, denn St. Marien ist eine Wallfahrergemeinde, und Adventsfeiern ausgerichtet. Es gibt auch Ausflüge, Spargelessen auf dem Hofgut Serrig und eine Gymnastikgruppe, die in der Turnhalle der benachbarten Grundschule trainiert.
Ein Markenzeichen der KfD, die selbst organisierte Fastnacht, musste mittlerweile eingestellt werden wegen Personalmangels durch Überalterung, dem Grundproblem dieser Gemeinschaft. Rund 120 Mitglieder sind es noch, Tendenz fallend. "Viele sind uns weggestorben, und es kommen kaum Frauen nach", bedauert Merz, die jedoch im 100. Geburtstag eine gute Gelegenheit sieht, für die KfD zu werben. "Die Fastnacht hat immer junge Leute angezogen, nur beigetreten sind sie nicht", sagt Brigitte Biewers. Übrig geblieben ist der Kostümfundus, aus dem Karnevalisten der gesamten Region in jeder Session durch Ausleihe schöpfen können. Heute steht die KfD laut Führungsmitglied Rita Weimann für Tradition und Kultur für alle. Besonders bewegend seien die Alten- und Krankenbesuche. "Die Leute sind meist sehr einsam und warten schon auf uns", bestätigt Anita Tillius. Sollte sich die KfD in Beurig einmal auflösen, würde sie eine große mitmenschliche Lücke hinterlassen.
Wer sich engagieren möchte, kann sich bei Rita Weimann unter Telefon 06581/3551 melden und sich über die Aktivitäten und Treffen informieren lassen. doth
Extra

Grußwort von Pastor Georg Goeres "Im Namen aller Mitarbeiter gratuliere ich der Kfd Beurig zu ihrem 100-jährigen Bestehen. Solche Gemeinschaften wie die Kfd werden für die Zukunft der Kirche eine besondere Bedeutung behalten. In den zukünftigen größeren Seelsorgeräumen werden sie besondere Orte von Kirche sein, in denen die Menschen Nähe und Gemeinschaft erfahren können. Herzlich lade ich zum Festgottesdienst am Samstag, 22. Oktober, um 17.30 Uhr in die Pfarrkirche St. Marien in Beurig ein." doth

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