Wunschzettel und klare Kostenrechnung

KANZEM. Ausgaben von fast 1,5 Millionen Euro sieht das Investitionsprogramm für die Jahre 2003 bis 2007 der Gemeinde Kanzem vor, das der Ortsgemeinderat am Mittwoch verabschiedete. Größte Projekte im kommenden Jahr sind die Erschließungsmaßnahmen der Baugebiete "Ober'm Mergel" und "Kirchenwies".

Dickster "Brocken" im Investitionsprogramm ist die Erschließung des Neubaugebietes Ober‘m Mergel, für die im kommenden Jahr 480 000 Euro eingeplant sind. Im Jahr 2007 werden noch einmal 100 000 Euro fällig. Etwas "billiger" wird die Erschließung des Baugebietes Kirchenwies, das im nächsten Jahr mit 355 000 und 2007 mit 98 000 Euro zu Buche schlägt. Daneben sind 2004 unter anderem gut 90 000 Euro für den "Philosophischen Friedhofsgarten" und 80 000 Euro für den Ausbau der "Hohlgasse" vorgesehen. Insgesamt belaufen sich die für 2004 vorgesehenen Investitionen auf gut eine Million Euro. Ortsbürgermeister Günter Frentzen wies allerdings darauf hin, dass das vom Ortsgemeinderat einstimmig verabschiedete Investitionsprogramm lediglich eine Art "Wunschzettel" und damit keineswegs bindend sei. Wesentlich konkretere Zahlen enthielt der Bericht Frenzens über die derzeitige Haushaltssituation der Ortsgemeinde. Wie der Ortsbürgermeister erläuterte, werde sich das Defizit im Verwaltungshaushalt 2003 wegen sinkender Ausgaben und Einnahmen von ursprünglich 192 500 auf 186 630 Euro reduzieren. Damit sei die Aufstellung eines Nachtragshaushalts nicht erforderlich, auch wenn sich bei verschiedenen Haushaltsposten schon jetzt die Überschreitung der geplanten Ausgaben um mehrere tausend Euro abzeichne. Der Ortsgemeinderat billigte diese Überschreitungen einstimmig, beauftragte jedoch die Verwaltung, in einigen Fällen - wie etwa der Stromkosten des Sportvereins - die Gründe der Mehrausgaben zu erforschen. Die Gemeinderäte beschäftigten sich außerdem mit dem Straßenbau im Baugebiet Kirchenwies. Michael Natter von der Ingenieurgemeinschaft IPB erläuterte drei verschiedene Bauweisen der Straße, die laut Beschluss des Gemeinderats "In der Kirchenwies" heißen soll. Natter sprach sich dafür aus, das Straßenniveau künstlich um 50 Zentimeter anzuheben und auch die Häuser um weitere 50 Zentimeter darüber zu errichten, um die gesamte Bebauung an des bestehende Kanalnetz anschließen zu können. Die Ratsmitglieder einigten sich darauf, Natter mit einer Kostenrechnung für alle drei Varianten zu beauftragen und eine Entscheidung über den Straßenbelag in der nächsten Sitzung zu treffen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort