Zeichen des guten Geistes

WALDRACH. Nach mehr als 300 Arbeitsstunden erstrahlt die Schmelzkapelle im Zollweg wieder in neuem Glanz. Die örtliche Rentnergruppe hat sich uneigennützig der Renovierung angenommen.

Initiator für die Aktion war Rudolf Derbach aus Lorscheid. Sein Ururgroßvater war der Erbauer der Kapelle. Über dem Eingang ist der eingemeißelte Satz zu lesen: "Errichtet von Johann Derbach u. Kath. Bund von der Schmelzmühle 1868." Der Nachkomme des Erbauers, er war einer der unermüdlichen Restauratoren, konnte bisher nie herausfinden, aus welchem Grund sein Vorfahre diese Kapelle erbaute. Dorfchronist Leo Schuh vermutet einen privaten Grund, der nie niedergeschrieben wurde.Symbolischer Schutz

Auf einer kleinen Anhöhe, zu der 20 Stufen hinauf führen, grüßt das Kreuz über dem Kapelleneingang nun wieder in den Zollweg. Der Sprecher der Rentnergruppe, Wolfgang Bick, sagt: "Die Arbeit aller soll gewürdigt werden. Stellvertretend für alle Helfer sei Johann Krell genannt." Er habe viele Stunden seiner Freizeit in und an der Kapelle gearbeitet, die Statuen restauriert und für einen neuen Anstrich gesorgt. Die anderen Helfer sorgten für neue Fußbodenplatten, sanierten das Dach und beseitigten die Wasserschäden der vergangenen Jahre. Pastor Rudolf Laub und Ortsbürgermeister Heinfried Carduck zeigten sich erfreut über das gelungene Werk. Carduck sagt: "Das von den Rentnern errichtete neue Kreuz auf der Naumeter Kupp schützt unser Dorf symbolisch von außen, und diese Kapelle lädt zum Verweilen und Beten ein." Das renovierte Kleinod zeige, dass im Ort ein guter Geist lebe. "Viel Arbeit, kein Lohn, aber Kosten", hieß es vor wenigen Wochen im Amtsblatt der Verbandsgemeinde Ruwer, verbunden mit einem Spendenaufruf. "Wir sind zufrieden, viele Menschen haben bei der Finanzierung mitgeholfen", sagt Bick. So spendete die Kulturgemeinschaft 1000 Euro. Am Sonntag, 2. Juli, 18.30 Uhr, wird die Schmelzkapelle bei einer Andacht wieder eingesegnet. Im zweiten Weltkrieg waren Dach, Altar und Fenster stark beschädigt worden. Nach einer Sammlung das "Schmelzmüllers" Matthias Oberhausen wurde die Kapelle instand gesetzt. Im Dezember 1951 wurde sie eingesegnet. Eine Restaurierung erfolgte im Jahr 1961 durch die Hilfe von Karl Reh aus Leiwen.

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