Aufgeschlagen - Neue Bücher: Vom Vollidioten zum Überman(n)

Sein Vermögen hat Simon Peters mal eben in Discountzertifikaten auf Magerschwein und einem rumänischen Waldfonds versenkt. Er, "der selbsternannte Spaßpräsident, der sich seit dem erfolgreichen Verkauf seiner Internetseite vornehmlich mit Partys, Fernsehen und sonstigem Unsinn die Zeit vertrieben hatte", steht vor dem Ruin.

Und dann fordert auch noch das Kölner Finanzamt sein Recht und eine sechsstellige Summe - zahlbar bis zum 21.12.2012, dem Tag, an dem laut Maya-Kalender die Welt untergehen sollte. Eine Idee zur "klammheimlichen Blitzentschuldung eines naiven Vollspackos" muss her - und mehr Zeit. Die will sich Peters mit dem Überman Sleeping Schedule verschaffen, einer auch vom Militär genutzten Technik, die es einem ermöglicht, mit nur zwei Stunden Schlaf pro Tag auszukommen. Und die dafür sorgt, dass sich der Ex-Millionär noch seltsamer benimmt als ohnehin schon. Ein Bunker in der Eifel soll den erhofften Geldsegen bringen. Oder doch lieber Jamie Oliver verklagen? Und nebenbei muss Peters ja auch noch Freundin Annabelle und ein paar andere nette Menschen vor der sich selbst erfüllenden Prophezeiung des Weltuntergangs retten. Nach "Vollidiot" und "Millionär" bleibt Tommy Jaud auch im dritten Teil der Reihe seinem Stil treu. Zwar gibt sich Simon Peters hin und wieder etwas nachdenklicher, aber im Wesentlichen ist "Überman" die nächste rasante Aneinanderreihung von Gags. Manche Szenen sind albern, manche Rohrkrepierer, alle sind irr-witzig und einige wirklich irre witzig. Jaud schreibt, bis es weh tut - das kann man mögen, muss man aber nicht. Eva Großeastroth Tommy Jaud: "Überman", Scherz Verlag, 2012, 355 Seiten, 16,99 Euro. Diese und weitere Volksfreund-Kolumnen finden Sie auch im Internet unter www.volksfreund.de/kolumne

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Vom erwischt werden
Vinyl der Woche: Love Is A Wonderful Thing – Michael Bolton Vom erwischt werden
Aus dem Ressort