Intim, aber weltoffen

Wawern/Saarburg · Maximilian Hecker gibt zusammen mit dem Sänger von Polarkreis 18, Felix Räuber, ein intimes Konzert vor 30 Zuhörern in der Wawerner Synagoge. Das Musiklabel KFRecords präsentiert beim Singer-Songwriter-Festival in Saarburg vor 50 Besuchern Musiker aus Dresden.

 Hautnah: Maximilian Hecker in der Wawerner Synagoge. TV-Foto: Alexander Schumitz

Hautnah: Maximilian Hecker in der Wawerner Synagoge. TV-Foto: Alexander Schumitz

Wawern/Saarburg. In Asien ist Maximilian Hecker ein gefeierter Star, in Deutschland nur einer kleinen Szene bekannt. Der in Berlin lebende Musiker hat mittlerweile neun Studioalben veröffentlicht und erfolgreich mit dem Depeche-Mode-Produzenten Gareth Jones zusammengearbeitet.
In Wawern wird er von Felix Räuber, Sänger der Gruppe Polarkreis 18, begleitet. "Es gibt heute Abend keine Coverversionen von Polarkreis-18-Liedern", macht Räuber gleich zu Beginn des Auftritts klar. Noch bis vor neun Monaten hätte er es sich nicht träumen lassen, dass er mal mit "Maxi" zusammen auf einer Bühne stehen würde. Räuber war immer ein großer Hecker-Fan, seit er in einem Plattenladen dessen Album Rose für sich entdeckt hat.
Heckers meditative Lieder bringen die Wawerner Synagoge zum Klingen. Der kleine Konzertsaal unterstreicht die Intimität seiner Musik, die meist melancholisch ist. Die 30 Zuhörer im Saal lieben sie und spenden frenetisch Beifall. Ein Konzert, das mehr Zuhörer verdient gehabt hätte.
Das kleine Dresdner Label KFRecords hat drei Musiker nach Saarburg mitgebracht. Zwar musste die Band Staring Girl absagen, aber stattdessen präsentiert der Musikverlag den britischen Sänger und Comiczeichner Richard Elms. Elms ist ein Folkmusiker, der sich mit seiner Liebesballade an die Elbe in die Herzen der Zuhörer spielt. Gute-Laune-Musik.
Der Auftritt der Band bergen leidet unter der Akustik im Zirkuszelt. Sänger Mario Cetti geht mit seiner Stimme oft im Schlagzeug unter, weshalb die deutschsprachigen Texte nur schwer zu verstehen sind. Schade.
Eine Entdeckung hingegen ist der ebenfalls in Dresden lebende Brite Thos Henley. Der ehemalige Straßenmusiker ist zwei Jahre lang mit seiner Gitarre durch Paris gezogen. Mit seiner Stimme erinnert er an den jungen Bob Dylan, der darüber singt, wie er sich fühlt. Sehr emotional. itz

Auf dem Programm des vom TV präsentierten Festivals stehen noch zwei Konzertabende. Am Freitag, 8. März, 20.30 Uhr, spielen Yasmine Tourist sowie Nicolas Sturm und das Klingen Ensemble in der Wawerner Synagoge. Einen Tag später, am Samstag, 9. März, 20.30 Uhr, tritt Enno Bunger mit Band in der Wawerner Synagoge auf.

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