Die Melancholie auf der Zunge

Die glockenhelle Stimmetrifft jeden Ton mit kunstvoller Präzision, die dunklen Haare umschmeicheln ihr zartes Gesicht: Mit solchen Impressionen will Katie Melua die Besucher ihrer Konzerte bezaubern. Sie kommt im August in die Trierer Arena.

 Katie Melua. TV-Foto: Archiv/Willi Speicher

Katie Melua. TV-Foto: Archiv/Willi Speicher

Trier. (uq) Ihr letztes Konzert in Trier liegt mittlerweile anderthalb Jahre zurück. Am 12. August steht die britische Künstlerin erneut in der Trierer Arena auf der Bühne - präsentiert vom Trierischen Volksfreund. Mit Katie Melua sprach unser Redaktionsmitglied Ursula Quickert.

Sie (be-)rührt uns mit ihrer Stimme wie kaum eine andere angesagte Sängerin: Katie Meluas Lieder tragen inhaltlich schwer und musikalisch leichtfüßig an Liebesschwüren und -leid, zieren sich nicht, den Finger tief in Wunden zu legen, die sich in ihren Gefühlswelten öffnen. Im TV-Interview erklärt Melua: "Meine Musik ist rockiger geworden."

Was wird Ihr Publikum in Trier erwarten?

Katie Melua: Wir werden Songs von allen meinen drei Alben spielen. Ich versuche, abzuwechseln zwischen intimen und großen Momenten: Stücke, in denen mein Gesang nur von der Gitarre begleitet wird und die eine sehr persönlichen Note haben - und Augenblicke, in denen ich mit der Band rocke und die Leute Spaß haben können. Viele Menschen sagen mir, dass meine Konzerte leidenschaftlicher sind als meine Alben. Und ich will auch sichergehen, dass sie das sind.

Ist es für Sie ein Unterschied, Stücke zu performen, die Sie selbst geschrieben haben, oder solche, die aus einer fremden Feder stammen?

Melua: Ich liebe beides. Man kann ebenso kreativ als Künstler sein, wenn eine andere Person das Stück geschrieben hat. Und ein solches Lied zu singen, kann eine ebenso persönliche Erfahrung sein. Denn ich würde keine Lieder singen, die mich nicht bewegen. Man muss einfach eine Verbindung zu dem Stück fühlen und sich von der Musik berühren lassen.

Ihr letztes Konzert in Trier war im Dezember 2006. Wie hat sich Ihr Musikstil seitdem verändert?

Melua:
Er ist rockiger, bluesiger geworden. Meine Musik ist gewachsen: Das werden die Menschen spüren, wenn sie mich live erleben. Während des Konzerts spielen wir ja Songs vom ersten Album ebenso wie neue Stücke.

Was ist Ihr Lieblingsstück in der Liederliste?

Melua: Das ist schwierig… "Lilac Wine", würde ich sagen.

Sie sprechen auch Georgisch und Russisch. Haben Sie jemals in einer dieser Sprachen gesungen?

Melua: Ja, einen georgischen Folksong. Ich liebe es. Aber es ist schwierig, in einer komplett anderen Sprache zu singen. Es fühlt sich ein wenig so an, als wäre ich dann ein anderer Mensch.

Sie stammen aus Georgien. Hat diese Kultur Einfluss auf Ihre Musik?

Melua: Ja, die georgische Kultur und Musik sind sehr melancholisch und gefühlvoll. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass auch meine Musik so emotional und melancholisch ist.

In Ihrem neuen Album sind Einflüsse der Countrymusik und des Reggae herauszuhören.

Melua: Ich würde dennoch sagen, dass ich weiterhin dem Blues näher bin.

Karten gibt es in den TV-Service-Centern Trier, Bitburg und Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 sowie unter www.volksfreund.de/tickets.

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