(mö) Ein kurzer Blick bei Google genügt, dann steht fest: Der uralte, gregorianische Choral "Hodie Christus natus est" ("Heute ist Christus geboren") gehört zu den heimlichen Schlagern der Weihnachtsmusik. Nicht nur historische Größen wie Palestrina, Gabrieli oder Heinrich Schütz haben diese Vorlage verarbeitet, sie erscheint auch in höchst modernen, jazzig-swingenden Varianten.

Joachim Reidenbach hat jetzt eine Kantate über diese Vorlage geschrieben - im Auftrag der Trierer Sängerknaben und mit praxisnaher Rücksicht auf deren aktuelle Realisierungmöglichkeiten. "Modern, aber aufführbar" sei das Werk, sagt der ehemalige Trierer Regionalkantor. Die Partitur sieht neben dem Chor ein Instrumentalensemble aus Streichern, Bläsern und Orgel vor, dazu Pauken, Trommel und Röhrenglocken. Schon diese Besetzung signalisiert: Dem Komponisten ging es nicht um salbungsvolle Gefühlsmusik, sondern um eine moderne Neuinterpretation des alten, einstimmigen Chorals. Bereits der erste Choreinsatz wird von Streichern und Trommel mit prägnanter Rhythmik ergänzt. Und überhaupt: In dieser Komposition, die die Melodik der Vorlage dicht, intensiv und auch wirkungssicher verarbeitet, klingt immer wieder etwas Tänzerisches an. Das "Alleluja" schließlich ist nicht nur ein melodisches Ereignis, sondern auch ein rhythmisches. Ein tanznaher Jubelgesang zu Christi Geburt.

Die Uraufführung findet statt am Sonntag, 26. Dezember, um 17 Uhr in der Trierer Pfarrkirche Heiligkreuz. Leitung: Volker Krebs. Weitere Weihnachtsveranstaltungen mit den "Trierer Sängerknaben": Heiligabend, 16 Uhr, Feierstunde, 1. Weihnachtstag, 9.30 Uhr, Festhochamt - beide Auftritte in der Kirche des Brüderkrankenhauses.