Kurzkritik: OPL in der Philharmonie

Luxemburg · Zwei Mal Heinz Holliger und zwei Mal Robert Schumann bot das Orchestre Philharmonique du Luxembourg (OPL) den rund 800 Zuhörern im großen Saal der Luxemburger Philharmonie bei seinem jüngsten Konzert. Hauptwerke waren Holligers Violinkonzert "Hommage à Louis Soutter" aus dem Jahre 1995 und Schumanns erste Sinfonie in B-Dur.

Hinzu kamen Holligers "Adeur noir d\'après Claude Debussy" (2008) Schumanns Fantasie für Violine und Orchester, Opus 131. Die Begeisterung des Publikums hielt sich in Grenzen, der Applaus war freundlich. Verständlich, denn überzeugen konnte der Abend leider nicht. Daran konnte auch die Tatsache nichts ändern, dass Holliger als Dirigent dem OPL vorstand und dass man als Solisten niemand geringeres als Thomas Zehetmair verpflichtet hatte. 45 Minuten dauert das Violinkonzert. 45 Minuten teils beeindruckende Klangmalerei, in der Holliger seine Gedanken über den psychisch kranken Schweizer Maler Soutter verarbeitet. Was der Komponist sich wohl gedacht haben mag, blieb rätselhaft und geheimnisvoll. Schumanns Fantasie kam stellenweise sehr träge daher, ihr fehlte häufig das lebhafte Element. Gleiches galt für die "Frühlingssinfonie", in der das Feurige, das Aufbrechende nur sehr selten zu erkennen war. Hier fehlte vor allem der große Bogen. Schade. Hier hätte man mehr machen können. Gerhard W. Kluth

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